Hitlergruß im Video?Melanie Müller meldet sich erneut zu Nazi-Vorwürfen

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Melanie Müller IMAGO 290922

Die deutsche Sängerin und ehemalige Dschungelcamp-Königin Melanie Müller

Leipzig – Die frühere RTL-Dschungelkönigin Melanie Müller sieht sich schweren Vorwürfen um rechte Parolen und Nazi-Gesten ausgesetzt. Die heutige Ballermann-Sängerin soll bei einem Konzert in Leipzig mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben. Müller hatte sich bereits am Dienstag via Instagram von Neonazis distanziert, neue Videoaufnahmen sollen jedoch ein anderes Bild zeigen. Nun reagierte die Sängerin erneut auf Instagram.

Melanie Müller: „Vorwürfe haben mich physisch und psychisch hart getroffen“

Wie unter anderem die „Bild“ berichtete, geht es bei den Vorwürfen um einen Auftritt der 34-Jährigen am 17. September in Leipzig. Müller trat bei einer Oktoberfest-Veranstaltung auf, die sie auch selbst über soziale Kanäle bewarb. Die Veranstaltung wurde wohl von der Leipziger Neo-Nazigruppe „Rowdys Eastside“ organisiert. Dabei soll Müller mehrfach den rechten Arm zum sogenannten Hitlergruß gehoben haben.

Müller veröffentlichte am Mittwochabend einen weiteren Instagram-Beitrag zu den Vorwürfen: „Das mediale Feuer, die unberechtigten Vorwürfe gegen mich, die Behauptung, ich mache mit Rechtsradikalen gemeinsame Sache und bewege mich im rechtsradikalen Umfeld, haben mich physisch und psychisch hart getroffen“, schrieb Müller.

Die Ballermann-Sängerin beteuerte außerdem erneut, nicht gemeinsame Sache mit Rechtsextremen machen zu wollen: „Ich wiederhole noch einmal: Ich habe mit Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut nichts am Hut. Ich verurteile das aufs Schärfste“, heißt es in dem Instagram-Post.

Nazi-Vorwürfe: Neues Video belastet Melanie Müller schwer

Am Mittwoch wurde via „Bild“ und in sozialen Netzwerken ein Video öffentlich gemacht, das mutmaßlich ein anderes Licht auf Müller wirft. In dem verpixelten Video soll Müller bei dem Auftritt zu sehen sein, wie sie auf einem Podium oder Tisch steht und den Gesang „Ost-, Ost-, Ostdeutschland“ anstimmt - eine übliche Provokation, die auch gerne in Fußballstadien gesungen wird.

Nachdem die grölende Menge in den Schlachtruf einstimmt, soll Melanie Müller zunächst zaghaft, dann deutlich sichtbar mehrfach den rechten Arm zum Hitlergruß gehoben haben.

Zu den Vorwürfen hatte Müller am Mittwoch der „Bild“ gesagt: „Seit elf Jahren stehe ich auf der Bühne und mache immer diese Handbewegungen. Nicht aus rechtsradikalem Hintergrund, sondern „Zicke zacke zicke zacke“, also genau so, wie ich es dort mache.“

Melanie Müller dpa

Ex-Dschungelkönigin und Ballermann-Sängerin Melanie Müller (Archivbild)

Eine Überprüfung des Videos gibt es noch nicht, aber der Auftritt hat wohl auch juristische Folgen für Melanie Müller. Die Polizei in Leipzig ermittelt gegen die Ballermann-Sängerin Melanie Müller (34). „Es geht um den Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen nach Paragraf 86a StGB“, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstagmorgen auf Anfrage.

Bei solchen Kennzeichen kann es sich um Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen handeln. Bei der Leipziger Kriminalpolizei beschäftigt sich das Dezernat Staatsschutz mit dem Fall.

Melanie Müller distanzierte sich von Nazi-Gedankengut

Melanie Müller hatte sich bereits am Dienstag von rechtsradikalen Äußerungen distanziert. In einem Instagram-Beitrag erklärte die Sängerin, sie sei „bestürzt und empört“ über die Geschehnisse bei dem gebuchten Auftritt vom 17. September.

„Ich möchte mich von derartigen Personen und Gedankengut klar und deutlich distanzieren und verurteile dieses auch aufs Schärfste.“ Mit Nazis und Rechtsradikalen habe sie nichts zu tun.

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Bei dem Auftritt seien von einigen Zuschauern Äußerungen mit eindeutig rechtsradikalem und nationalsozialistischem Gedankengut gefallen, betonte die Sängerin. Sie habe sofort darauf hingewiesen, dass dies zu unterlassen sei, einige Personen seien daraufhin des Festzeltes verwiesen worden. „Als es zu weiteren derartigen Äußerungen kam, habe ich meinen Auftritt sofort abgebrochen und die Veranstaltung verlassen.“ (mab mit dpa)

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