„Lieber jagender Landadel...“Böhmermann spielt in ZDF-Sendung Jäger mit Gewehr – nun prüft das die Polizei

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Im ZDF Magazin Royale thematisierte Moderator Jan Böhmermann Jagd. Darauf folgt nun eine Polizei-Prüfung und Anfragen der „Bild“-Redaktion.

Im ZDF Magazin Royale thematisierte Moderator Jan Böhmermann Jagd. Darauf folgt nun eine Polizei-Prüfung und Anfragen der „Bild“-Redaktion.

Der ZDF-Moderator und Entertainer reagiert auf die Prüfung gelassen und kommentierte spöttisch eine Anfrage der „Bild“ via Instagram.

Satiriker Jan Böhmermann (43) hat sich in seiner Show als Jäger mit Gewehr inszeniert - nun beschäftigt das die Kölner Polizei. Es werde geprüft, um was für eine Art von Waffe es sich gehandelt habe, sagte ein Polizeisprecher am Freitag auf Anfrage. Untersucht werde, ob durch die Verwendung der Waffe ein Verstoß gegen das Waffengesetz oder andere Vorschriften vorliegen könnte. Die Prüfung sie aber noch nicht abgeschlossen.

Ein Ermittlungsverfahren gegen Böhmermann gebe es bislang nicht. Auslöser für die Prüfung waren nach Angaben der Polizei Zuschauerhinweise.

Jan Böhmermann setzt sich im ZDF Magazin Royale mit Thema Jagd auseinander

Zuvor hatte die „Bild“ darüber berichtet. „Für die Verwendung von Waffen während Filmaufnahmen gelten besondere Bestimmungen“, hatte eine Polizeisprecherin der Zeitung erläutert. Außerdem erreichten den Moderator offenbar auch Fragen der Boulevard-Zeitung, es ist nicht das erste Mal, dass Böhmermann sich mit „Bild“ auseinandersetzt.

Böhmermann hatte sich in einer Ausgabe seines „ZDF Magazin Royale“ vom 1. März kritisch mit dem Thema Jagd auseinandergesetzt. In der Show trug er dazu eine Jägerkluft in Lodengrün und dazu ein Gewehr, mit dem er scheinbar auch schoss. Um welche Art von Waffe es sich handelte - vielleicht auch um eine Attrappe - war zunächst unklar. Die Sendung wird in Köln produziert.

Jan Böhmermann zu Jagd-Sendung: „Sollen wir denen sagen, dass es ein iMovie-Effekt war?“

Der ZDF-Moderator kommentierte die polizeiliche Prüfung über seine Social-Media-Kanäle: „Leute, es ist etwas Schreckliches passiert“, beginnt seine Instagram-Story vom Freitagnachmittag, „uns hat eine Presseanfrage der Bild-Zeitung erreicht. In der vergangenen Sendung haben wir uns ja um das Thema Jagd gekümmert und in dieser Sendung waren auch zwei jagende Mitarbeiter der Bild-Zeitung thematisiert“.

Konkret sprach Böhmermann in der Jagd-Sendung auch über den Unternehmer und Land- und Forstwirt Alexander zu Schaumburg-Lippe und den früheren stellvertretenden Chefredakteur der Bild, Florian von Heintze, der nun als selbstständiger Medienberater arbeitet. Offen ist, ob von einer dieser Personen der Hinweis an die Polizei kam, der zur Überprüfung der ZDF-Magazin-Episode geführt hat.

Böhmermann gibt sich via Instagram derweil spöttisch, so sagte er über die in der Sendung verwendete Waffe: „Da kam Mündungsfeuer raus und es hat geknallt, das haben die Waffen-Experten gesehen, die muss ja echt sein!“, sagte er in überspitztem Tonfall. „Wie sollen wir dieser Bild-Anfrage jetzt begegnen, sollen wir denen schreiben, dass es am Ende ein iMovie-Effekt war. Und dass es eine Deko-Waffe war, die wir uns von einem Spezialeffekte-Ding ausgeliehen haben?“, spottet Böhmermann weiter.

Zum Abschluss seines Instagram-Statements ging Böhmermann in den Angriffsmodus über: „Aber on a more serious note, ich kann das schon verstehen, dass man sich als jagender Adel, publizistisch angebunden an die Bild-Zeitung, natürlich ein kleines bisschen herausgefordert fühlt [...], wenn so eine kleine, popelige Satire-Sendung exponiert, was man da so im Wald macht.“ Aber Böhmermann mahnte auch: „Man kann ja nicht einfach die Bullen anrufen und Strafanzeige erstatten, nur weil man verletzte Gefühle hat.“ (mab/dpa)

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