In den 70er Jahren hatte der Schwede Hits wie „Es war einmal eine Gitarre“. Nun ist der Sänger in Stockholm gestorben.
„Es war einmal eine Gitarre“Königin Silvia trauert um schwedischen Eurovisions- und Schlagerstar Lars Berghagen
Von Jan Gebauer
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Mitte der 1970er Jahre war Lars Berghagen ein beliebter Gast im deutschen Fernsehen: Hier ist er mit seiner norwegischen Kollegin Wencke Myhre zu sehen. (Archivbild von 1975)
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Der Pop- und Schlagersänger Lars Berghagen, in seiner schwedischen Heimat auch als Lasse Berghagen bekannt, ist tot. Das berichtet der öffentlich-rechtliche schwedische Fernsehsender SVT unter Berufung auf die nationale Nachrichtenagentur Tidningarnas Telegrambyrå (TT).
Bereits im Sommer soll der Sänger an Herzproblemen gelitten und seine Teilnahme am „Västervik Song Festival“ abgesagt haben. Stattdessen sei er ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dort sei er nach mehrwöchigem Aufenthalt gestorben.
Lars Berghagen: Schwedische Königsfamilie drückt ihre Trauer aus
„Lars Berghagen ist heute nach langer Krankheit friedlich eingeschlafen. Wie bereits berichtet, musste er sich im September einer Herzklappenoperation unterziehen, von der sich sein Körper nicht mehr erholt hat“, wird die Familie in einer E-Mail an TT zitiert.
Lars Berghagen bei seinem größten internationalen Auftritt: 1975 vertrat er Schweden beim Eurovision Song Contest mit „Jeannie, Jeannie“. (Archivbild)
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Auch die schwedische Königsfamilie um Königin Silvia und König Carl Gustaf trauert um den jahrzehntelang erfolgreichen Entertainer. „Es ist sehr traurig, dass Lasse Berghagen gestorben ist. Er war eine beliebte und bekannte Kulturpersönlichkeit in Schweden. Das Königspaar spricht der Familie sein Beileid aus“, schreibt Margareta Thorgren, Informationsbeauftragte des Hofes, an die Boulevardzeitung „Svensk Damtidning“.
Lars Berghagen wurden in Deutschland mit „Es war einmal eine Gitarre“ bekannt
In Deutschland wurde der Sänger Mitte der 1970er Jahre mit dem Schlager „Es war einmal eine Gitarre“ bekannt. Zu diesem Zeitpunkt erfreuten sich hierzulande skandinavische Sängerinnen wie Wencke Myhre (Norwegen), Gitte Haenning (Dänemark) oder Siw Malmkvist (Schweden) großer Beliebtheit. Der Titel erreichte 1975 Platz neun der Single-Charts und hielt sich dort 23 Wochen. Mit dem Lied trat er auch in der „ZDF-Hitparade“ auf.
Mit „Caballero“ gelang ihm im selben Jahr ein weiterer Hit. Seine Plattenfirma Polydor vermarktete ihn als „Der große Blonde mit der sanften Stimme“. Von 1973 bis 1977 erschienen zehn deutschsprachige Singles und zwei Alben.
Während sein Erfolg in Deutschland bald nachließ, blieb er in Schweden ein Star. 1975, ein Jahr nach ABBAs „Waterloo“, nahm er für Schweden mit dem Hit „Jennie, Jennie“ am Eurovision Song Contest teil. Berghagen belegte den achten Platz. Der Song wurde in Schweden und Norwegen ein großer Erfolg. Weitere Hits und etliche Alben folgten. Berghagen sang auch mit Frida von ABBA im Duett, auf Tournee und in einer Revue.
Auch als Moderator war er erfolgreich. Von 1994 bis 2004 moderierte er die äußerst populäre Musiksendung „Allsång på Skansen“, die zeitweise bis zu zwei Millionen Schweden sahen – rund 1/5 der schwedischen Bevölkerung. Das Eröffnungslied der Show „Stockholm i mitt hjärta“ (Stockholm, in meinem Herzen) wurde zu einer Art Stadthymne und erfreut sich noch heute großer Beliebtheit.
Berghagen hinterlässt seine Frau und zwei Töchter. Eine Tochter stammt aus einer früheren Ehe mit der in Schweden ebenfalls sehr populären Lill-Babs (1938-2018).