Alarmrotte steigt aufEurofighter fängt Passagierflugzeug über Deutschland ab – Pilot reagiert nicht

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Ein Eurofighter der Bundeswehr fliegt in der Nähe des Luftwaffen-Stützpunkts in Neuburg an der Donau am Himmel. (Archivbild)

Ein Eurofighter der deutschen Luftwaffe hat in der Nähe des Luftwaffen-Stützpunkts in Neuburg an der Donau ein Passagierflugzeug abgefangen. Der Pilot des Flugzeugs hatte auf Funkkontakt nicht mehr reagiert. (Archivbild)

Ein Passagierflugzeug reagiert über Deutschland nicht mehr auf Funkkontakt. Die Alarmrotte der Luftwaffe fängt den Airbus A320 ab.

Die Alarmrotte der Luftwaffe hat ein Passagierflugzeug über Deutschland abgefangen, nachdem die Maschine nicht mehr auf Kontaktversuche reagiert hatte. Ein Eurofighter vom Luftwaffenstützpunkt im bayerischen Neuburg an der Donau stieg auf, um das Flugzeug abzufangen und zu überprüfen.

Die Luftwaffe bestätigte den Zwischenfall gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Demnach sei die Alarmrotte, auch Quick Reaction Alert (QRA) genannt, gegen 14.40 Uhr am Dienstag (13. Februar) alarmiert worden. Zuvor hatte der Pilot des Passagierflugzeugs nicht auf mehrere Versuche der Kontaktaufnahme reagiert.

Passagierflugzeug ohne Funkkontakt: Eurofighter fangen Flugzeug über Deutschland ab – Alarm ausgelöst

„Das zivile Luftfahrzeug war auf dem Weg von Budapest nach Paris und bewegte sich ohne Funkkontakt auf der angemeldeten Flugroute“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe weiter. In dem angegebenen Zeitraum war ein Airbus A320 der französischen Fluggesellschaft Air France über Deutschland zwischen Budapest und Paris unterwegs. 

Die Luftwaffe nannte auf Anfrage keine weiteren Details zu dem betroffenen Passagierflugzeug. 14 Minuten nach dem Alarm sei ein Eurofighter aus Neuburg an der Donau aufgestiegen und habe in Überschallgeschwindigkeit das betroffene Flugzeug abgefangen und versucht, Kontakt zum Cockpit herzustellen.

Überschallknall: Luftwaffe fängt Passagierflugzeug über Deutschland ab – Airbus A320 in Verdacht

Durch den entstandenen Überschallknall seien mehrere Anrufe bei der Polizei eingegangen, bestätigte die Bundespolizei auf der Plattform X, vormals Twitter. Der Eurofighter konnte schnell Kontakt zum Piloten aufnehmen, im Cockpit gab es offenbar technische Probleme mit dem Funksystem.

„Nach Kontaktaufnahme mit dem Piloten wurde der Einsatz beendet. Genau dafür trainieren wir!“, teilte der offizielle Account der Luftwaffe ebenfalls auf X mit. Das Flugzeug setzte seinen Weg nach Paris fort, wo es am Dienstagnachmittag planmäßig am Flughafen Charles de Gaulle landete.

Scharfer Alarmstart der deutschen Eurofighter: Pilot reagiert nicht auf Kontaktversuche

Erst Anfang Dezember hatte die Alarmrotte der Bundeswehr mit zwei Eurofightern ein Passagierflugzeug an der deutsch-polnischen Grenze abgefangen. Die Alarmrotte konnte eine Luftnotlage im Cockpit nicht ausschließen, obwohl der Pilot nicht den internationalen Notfallcode für eine Flugzeugentführung oder technische Probleme gefunkt hatte.

Dabei kam es zu einem sogenannten Alpha-Scramble, einem echten Alarmstart, bei dem die Maschine schnellstmöglich auf einen Zwischenfall überprüft wurde. Ein technischer Fehler hatte beim Eintritt in den deutschen Luftraum zu einem Funkausfall geführt.

Mögliche Flugzeugentführung: Kampfjets fangen Airbus A320 über der Nordsee ab

Erst vor wenigen Tagen waren mehrere Eurofighter der British Royal Airforce aufgestiegen, nachdem ein Passagierflugzeug der skandinavischen Airline SAS nicht auf eine Kontaktaufnahme reagiert hatte. Die Kampfjets überprüften den Airbus A320 auf eine mögliche Flugzeugentführung.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist die Alarmrotte der deutschen Luftwaffe häufiger im Einsatz, um unbekannte russische Militärflugzeuge abzufangen. In der Regel kommt es über der Ostsee zu Zwischenfällen, zu der auch Kampfjets von deutschen Stützpunkten herangezogen werden. (shh)

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