Auf Mallorca ist ein deutscher Urlauber gestorben. Das berichtet die „Mallorca Zeitung“ unter Berufung auf Ermittlerkreise. Demnach ereignete sich das Unglück in der Nacht zu Dienstag (7. Mai) an der Playa de Palma in einem Hotel. Der Deutsche sei von einem Dach gestürzt und habe sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen.  

Im Hotel Timor in der Nähe des Megaparks hatte sich der 23-Jährige offenbar aus seinem Zimmer ausgesperrt. Beim Versuch, über die Dachterrasse auf den Balkon seines Apartments zu gelangen, kam es zu dem Unglück.

Deutscher auf Mallorca sperrte sich wohl aus

Der junge Mann sei am Montag auf Mallorca angekommen, habe eingecheckt und sei dann wohl feiern gegangen, heißt es. Gegen 3 Uhr morgens kehrte er zurück – ohne Hose und Schuhe, wie Hotelangestellte laut dem Bericht aussagten. Offenbar war der Deutsche stark alkoholisiert, was die Mitarbeitenden aber nicht zum Anlass nahmen, sich Sorgen zu machen. Kurz darauf wurde er leblos auf dem Boden vor dem Hotel aufgefunden. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Deutschen feststellen.

Die Polizei nimmt an, dass der 23-Jährige nicht in sein Zimmer gelangen konnte und die Dachterrasse des zehngeschossigen Hotels betrat. Von dort aus versuchte er wohl, über die Fassade den Balkon seines Zimmers zu erreichen und dann über die Balkontür hereinzukommen. Bei dem Kletterversuch stürzte er aber ab.

Immer wieder Unfälle mit Betrunkenen auf Mallorca

Immer wieder kommt es in der Urlaubssaison auf Mallorca, die im Frühjahr startet, zu tödlichen Unfällen. Oft sind Deutsche und Briten betroffen, weil sie den Hauptteil der ausländischen Urlauber stellen. Im Jahr 2023 kamen 60 Prozent dieser Touristen aus Deutschland und Großbritannien. Da in den Party-Hochburgen am „Ballermann“ nahe der Hauptstadt Palma und in Magaluf im Westen der Balearen-Insel der Alkohol in Strömen fließt, passieren auch immer wieder Unfälle mit Touristen, die nicht mehr Herr ihrer Sinne sind.

Eine zeitlang stellte auch das sogenannte „Balconing“ eine Gefahr in Spaniens Urlaubs-Hotspots dar. Insbesondere junge Menschen sprangen als Mutprobe von ihren Zimmerbalkonen in den Hotelpool in der Mitte der Anlage oder kletterten von Balkon zu Balkon. Seit 2010 ereigneten sich so teilweise spektakuläre Unfälle. Auf Mallorca und Ibiza gab es innerhalb von zwei Jahren mehr als zwölf Todesfälle und mehr als dreißig Schwerstverletzte. Inzwischen gibt es hohe Geldbußen fürs „Balconing“. (cme)