Gefahr für GesundheitFeuerquallen-Plage an beliebtem Strand auf Mallorca

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Auf Mallorca sind viele Leuchtquallen (Pelagia noctiluca) gesichtet worden (Symbolbild).

Auf Mallorca sind viele Leuchtquallen (Pelagia noctiluca) gesichtet worden (Symbolbild).

Am Strand von Port d'Andratx sind derzeit unzählige Quallen zu finden. Der Kontakt mit den Nesseltieren ist schmerzhaft.

Im Südwesten von Mallorca werden bereits seit Tagen tausende Feuerquallen (Pelagia noctiluca) angespült. Besonders unangenehm ist die Situation in Port d'Andratx, wie das „Mallorca Magazin“ berichtet. Dort sind die Nesseltiere gestrandet auf dem Sand zu finden, aber auch im Wasser treiben die glibbrigen Wesen. Es soll sich laut Aussagen von Anwohnern zudem um ungewöhnlich große Exemplare handeln, wie die Zeitung berichtet.

Erst in der vergangenen Woche hatte es im selben Ort auf Mallorca, der bei Deutschen beliebt ist, eine „Quallenschwemme“ gegeben. Die Erklärungen für das Phänomen sind vielfältig: Zum einen scheint es mit den besonderen Wetterverhältnissen der zurückliegenden Wochen zusammenzuhängen. Wie der Generaldirektor für Fischerei der Balearenregierung, Antoni Grau, der Zeitung „Ultima Hora“ erklärte, werden die Quallen vom offenen Meer an die Küste gespült. Immer wenn es Mestral- oder Ponent-Stürme gebe, die von Nordwesten oder Westen kommen, sei Port d'Andratx  besonders von der Quallenplage betroffen.

Auch wenn es weniger Regen und mehr Sonneneinstrahlung gibt, trägt dies zum Phänomen bei. Ebenso kann eine höhere Wassertemperatur in Küstennähe die Quallen nach Ansicht von Fischern dazu veranlassen, das offene Meer zu verlassen. Die globale Erwärmung dürfte also das Problem verstärken.

Noch hat die Badesaison auf Mallorca nicht begonnen, daher dürften sich die Gefahren für Urlauber in Grenzen halten. Denn die Feuer- oder auch Leuchtqualle kann bei einer Begegnung mit nackter Haut erhebliche Schmerzen und Probleme verursachen. Wer von einer Leuchtqualle attackiert wurde, verspürt sofort einen heftigen Schmerz – gefolgt von teilweise tagelangem Juckreiz. Die Haut rötet sich und bildet Blasen, wenn die Nesselkapseln die menschliche Haut durchdringen. Manchmal kommt es sogar zu Übelkeit und Erbrechen. Lebensgefährlich ist Pelagia noctiluca allerdings nicht.

Portugiesische Galeere 2018 auf Mallorca gesichtet

Auf Mallorca gibt es immer wieder Quallen-Warnungen für bestimmte Strände, auch im Sommer. Während Feuerquallen unangenehm, aber nicht wirklich gefährlich sind, können andere Quallenarten eine größere Bedrohung darstellen. Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) wurde in früheren Jahren bereits mehrfach auf Mallorca gesichtet. 2018 musste in der Bucht von Palma de Mallorca und an anderen Stränden wegen dieser Qualle sogar ein Badeverbot verhängt werden.

Die Portugiesische Galeere ist eigentlich nicht im Mittelmeer heimisch. Die damals gesichteten Exemplare wurden vermutlich von starken Strömungen vom Atlantik durch die Straße von Gibraltar an die Küste Spaniens gespült. Ein gesunder Erwachsener übersteht „Verbrennungen“ durch Physalia physalis in der Regel ohne Lebensgefahr. Bei geschwächten Menschen oder Allergikern besteht jedoch die Gefahr eines allergischen Schocks, der tödlich enden kann. (cme)

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