„Keine Beweise“Abhöraktion bei Prinz Harry – Britischer Starjournalist bestreitet alles

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Collage Prinz Harry und Piers Morgan vor der Presse

Prinz Harry und Piers Morgan bei unterschiedlichen Presseterminen (Archivbilder)

In einem Interview mit der BBC wehrt sich Piers Morgan gegen Vorwürfe aus seiner Zeit als Chefredakteur des „Daily Mirror“.

Der Prozess gegen britische Medienverlage wegen des angeblichen Abhörens von Prinz Harrys Telefon macht weiter Schlagzeilen. Am Mittwoch begann vor dem Obersten Gerichtshof ein Verfahren gegen die Eigentümer der Mirror Group Newspapers (MGN), das von Prinz Harry und mehreren anderen prominenten Persönlichkeiten wie Elton John angestrengt wurde.

Abhören von Prinz Harry: Piers Morgan streitet alles ab

Ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte die BBC ein Interview mit dem ehemaligen Chefredakteur des „Daily Mirror“, Piers Morgan, in dem er sich zu dem Prozess und den Vorwürfen äußerte, er habe während seiner Zeit bei der Zeitung gewusst, dass Harrys Voicemail abgehört wurde.

„Ich habe nie ein Telefon angezapft“, sagte der 58-jährige Radiomoderator und Journalist, der die britische Boulevardzeitung von 1995 bis 2004 leitete, im März gegenüber Amol Rajan. „Ich weiß nicht einmal, wie das geht.“

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Ich habe nie ein Telefon angezapft ...
Piers Morgan zu Amol Rajan(BBC)

„Ich denke, dass das Telefonhacking völlig falsch ist und nicht hätte passieren dürfen, und dass es sich um faule Journalisten handelt, die faul handelten“, fügte Morgan hinzu. „Es gibt keine Beweise dafür, dass ich davon wusste.“

Piers Morgan: Kein Telefon-Hacking beim „Daily Mirror“

Der Journalist, der von 2011 bis 2014 Larry King bei CNN in der Hauptsendezeit ersetzte, antwortete auch auf die Frage, ob es während seiner Zeit als Redakteur beim „Mirror“ ein Telefon-Hacking gegeben habe.

„Ursprünglich habe ich gesagt, dass ich noch nie ein Telefon gehackt habe, dass ich noch nie angeordnet habe, sie oder er solle ein Telefon hacken, und dass während meiner Zeit beim Mirror noch nie eine Geschichte durch das Hacken eines Telefons entstanden ist“, sagte Morgan der BBC. „Doch dann sagte mir jemand, dass man nur die ersten beiden Dinge mit Sicherheit wissen könne. Ich kann nur sagen, was ich über meine eigene Beteiligung weiß.“

Morgan, der seit April 2022 die britische Talkshow „Piers Morgan Uncensored“ moderiert, stellte auch klar, dass er nur für den „Daily Mirror“ in der Redaktion gearbeitet habe – nur eine von mehreren Publikationen, die der Mirror Group Newspapers (MGN) gehören, dem Unternehmen, das Prinz Harry wegen 148 Artikeln verklagt, die zwischen 1996 und 2010 veröffentlicht wurden, so die BBC.

Prinz Harry: Piers Morgan gehört zu seinen schärfsten Kritikern

Obwohl der BBC-Beitrag mit Piers Morgan bereits im März gedreht wurde, erhält er nun durch den Prozess erneutes Interesse, da sich MGN am Mittwoch beim Herzog von Sussex für einen Artikel entschuldigte, der im Februar 2004 in der Schwesterpublikation des Mirror, The Sunday People, erschienen war.

Morgan gilt als einer der schärfsten Kritiker von Prinz Harry und seiner Frau Meghan Markle, die er in Interviews auch schon als „Herzogin Pinocchio“ und „Prinz Pinocchio“ bezeichnet hat. Internationale Medien wie der „New Zealand Herald“ bezeichnen ihn auch als „Erzfeind“ von Harry und Meghan. Erst vor wenigen Tagen hatte er Prinz Harry in seiner Talkshow erneut angegriffen, nachdem der Royal bei der Krönung von König Charles III. nur eine Nebenrolle erhalten hatte.

Er sei nur für wenige Stunden anwesend gewesen, habe widerwillig die britische Nationalhymne gemurmelt und weder seinem Vater noch sonst jemandem die Ehre erwiesen. „Ich werde seinen Namen nicht nennen, weil ich mich nicht mit jemandem einlassen will, der sich in ‚Roger Irrelevant‘ verwandelt hat“. Roger Irrelevant ist eine der Figuren aus der langjährigen parodistischen Comicserie „Viz“, die sich durch seltsame psychische Probleme auszeichnet. (jag)

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