Verstrittene BrüderPrinz Harrys Anwälte erheben schwere Vorwürfe gegenüber Prinz William

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Prinz Harry und Prinz William stehen mit dem Rücken zueinander.

Standen sich einst sehr nah: Prinz Harry und Prinz William. (Archivbild)

Prinz Harrys Anwälte behaupten, Prinz William habe für das Abhören seines Telefons eine „sehr hohe Summe“ erhalten.

Die Anwälte von Prinz Harry (38) behaupten, dass sein Bruder Prinz William (40) heimlich eine „sehr große Geldsumme“ von dem Zeitungsverlag News Group Newspapers (NGN) erhalten habe. Das berichtet der 24-Stunden-Nachrichtenkanal „Sky News“.

Prinz Harry will klagen: Dreitägige Anhörung vor Gericht bringt Details ans Licht

Die Behauptung wurde am Dienstag vor dem Londoner High Court of Justice während einer dreitägigen Anhörung bekannt, bei der es um die Frage ging, ob die Klage des Herzogs von Sussex gegen den Herausgeber der Boulevardzeitung „The Sun“ und der inzwischen aufgelösten „News of the World“ vor Gericht gehen soll.

Prinz William und Prinz Harry stehen vor einem Feld mit rotem Mohn.

Standen sich einst sehr nah: Prinz William und Prinz Harry. (Archivbild)

Aus einer Zeugenaussage, die dem Boulevard-Magazin „People“ als Abschrift vorliegt, geht hervor, dass Prinz Harry NGN wegen illegaler Informationsbeschaffung von „1994 bis mindestens 2016“ verklagt. Das Anwaltsteam des Herzogs von Sussex behauptet, er sei Opfer von Voicemail-Hacking geworden und Privatdetektive hätten ihn abgehört, um illegal Informationen über sein Leben zu sammeln.

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Telefon-Hacking-Prozess: „Geheime Vereinbarung“ mit der königlichen Familie?

Die Anwälte von Prinz Harry behaupten ferner, NGN habe eine „geheime Vereinbarung“ mit der königlichen Familie getroffen, die es ihm unmöglich mache, gegen den Verlag vorzugehen. Dokumente zeigen, dass der Herzog von Sussex 2012 über diese Vereinbarung informiert wurde.

„Es wurde direkt zwischen diesen Parteien vereinbart (im Gegensatz zu ihren Anwälten, wie aus der bisher von NGN zur Verfügung gestellten Korrespondenz hervorgeht), dass News eine solche Forderung anerkennen oder mit einer Entschuldigung beilegen würde, wenn der Rechtsstreit über die Abhörung von Mobiltelefonen (MTVIL) beigelegt wird“, heißt es in den Dokumenten.

Queen Elizabeth II. gab Prinz Harry grünes Licht

Königin Elizabeth II., Meghan und Harry bei einem offiziellen Anlass auf dem Balkon vom Buckingham Palace.

Königin Elizabeth II., Meghan und Harry bei einem offiziellen Anlass. (Archivbild)

Außerdem soll Prinz Harry 2017 von seiner verstorbenen Großmutter, Queen Elizabeth II., die Erlaubnis erhalten haben, eine „Lösung für das Problem mit NGN zu finden“. „Im Jahr 2017 begannen der Kläger und die Institution darauf zu drängen, dass die ausstehende Forderung beglichen wird. NGN hielt sich jedoch zurück, bis der Kläger 2019 genug hatte und seine Klage einreichte“, heißt es in den brisanten Dokumenten.

Die Anwälte von Prinz Harry weisen nun darauf hin, dass sein älterer Bruder, Prinz William „eine ähnliche Klage gegen NGN eingereicht hat, die 2020 gegen eine sehr hohe Geldsumme beigelegt wurde, ohne dass eine Verjährung geltend gemacht wurde ...“. In einer Zeugenaussage im März 2023 sagte Prinz Harry, dass die geheime Vereinbarung getroffen wurde, damit die königliche Familie ihre Geschäfte mit NGN geheim halten konnte.

Prinz William soll sich geeinigt haben

Die Beilegung der Klage seines Bruders bestätige laut „People“ einmal mehr die Behauptung, dass es eine geheime Absprache gegeben haben soll. Die Höhe der Summe, auf die sich Prinz William angeblich geeinigt hat, ist nicht bekannt, und aus den Dokumenten geht nicht hervor, worum es ging, berichtete die BBC.

„Sky News“ berichtet, dass die Anhörung vor dem High Court voraussichtlich drei Tage dauern wird. Danach wird ein Richter entscheiden, ob die Klagen vor Gericht verhandelt werden. Es wird nicht damit gerechnet, dass der Prozess vor Januar 2024 stattfinden wird.

Prinz Harry im Rechtsstreit

Prinz Harry auf dem Weg ins Gericht. Er hebt seine Hand zu einem Gruß.

Prinz Harry auf dem Weg ins Gericht. (Archivbild vom März 2023)

Prinz Harry ist derzeit in einen Rechtsstreit mit zwei anderen Verlagen wegen illegaler Informationsbeschaffung verwickelt. Im März erschien er überraschend vor dem Londoner High Court und nahm an drei von vier Verhandlungstagen teil, an denen entschieden wird, ob seine Klage gegen den Verlag Associated Newspapers Limited (ANL), den Herausgeber der „Daily Mail“ und der „Mail on Sunday“, vor Gericht verhandelt wird.

Er ist auch neben Elton John und den Erben von George Michael einer von mehreren Prominenten, die Schadenersatz von dem Verlag Mirror Group Newspapers fordern, die den „Daily Mirror“, den „Sunday Mirror“ und den „Daily Express“ herausgibt. Der Prozess soll am Dienstag, dem 9. Mai 2023 beginnen, nur drei Tage nach der Krönung seines Vaters, König Charles III., und seiner Stiefmutter Königin Camilla. Laut Associated Press wird Prinz Harry nicht sofort vor Gericht erscheinen, sondern voraussichtlich erst im Juni aussagen. (jag)

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