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Von Ursula Andress bis Britt EklandSo sehen die 11 ältesten noch lebenden Bond-Girls heute aus

8 min
Sean Connery und Ursula Andress in einer Szene aus „Dr. No“ (1962).

Sean Connery und Ursula Andress in einer Szene aus „Dr. No“ (1962). Connery wurde mit der Rolle des Geheimagenten 007 weltberühmt und Andress zum Sexsymbol. (Archivbild)

Nostalgie für James-Bond-Fans: Diese 11 unvergessenen Frauen standen in den 60er- und 70er-Jahren als Bond-Girls vor der Kamera.

Die frühen James-Bond-Filme prägten nicht nur das Agentengenre, sie machten auch eine ganze Generation von Darstellerinnen bekannt. Viele von ihnen standen in den 60er- und 70er-Jahren an der Seite von Sean Connery, George Lazenby oder Roger Moore vor der Kamera – und sind bis heute am Leben.

Während sich manche komplett zurückgezogen haben und seit Jahren nicht mehr öffentlich in Erscheinung treten, lassen sich andere noch bei Fan-Events, Galas oder in Dokumentationen blicken. Gemeinsam ist ihnen: Sie haben eine der langlebigsten Kinoreihen der Weltgeschichte mitgeprägt. In diesem Artikel zeigen wir, welche elf Bond-Girls zu den ältesten noch lebenden gehören – und wie sie heute aussehen.

Britt Ekland

Im Gegensatz zu vielen anderen Bond-Girls war Britt Ekland, die 1974 in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ Mary Goodnight spielte, bereits ein etablierter Star. In dem Film ist Goodnight Bonds Assistentin in Hongkong, die ihm tatkräftig zur Seite steht.

Ihre Eifersucht und Ungeschicklichkeit sorgen für humorvolle Momente – etwa wenn sie versehentlich in einem Schrank landet. Trotz dieser Missgeschicke wird sie am Ende von Scaramanga entführt und trägt schließlich dazu bei, dass Bond von dessen Insel entkommen kann.

Britt Ekland

Zu ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2022 gab Britt Ekland der „Daily Mail“ ein gut gelauntes Interview: „Ich werde meine Haare färben, bis ich sterbe. Eitelkeit ist mein bester Freund“, so die ewige „Blondine“.

Nach ihrer Bond-Rolle, die zu ihren bekanntesten gehört, setzte Ekland ihre internationale Film- und Fernsehkarriere fort. In späteren Jahren trat sie vermehrt in Reality-TV-Formaten und als Theaterschauspielerin in Großbritannien auf. Filme hat sie seit 2010 keine mehr gedreht. Sie ist dennoch bis heute eine gefragte Medienpersönlichkeit und veröffentlichte 2020 eine Autobiografie über ihr Leben in der Filmbranche.


Daniela Bianchi (83, „Liebesgrüße aus Moskau“)

Daniela Bianchi spielte 1963 in Liebesgrüße aus Moskau die sowjetische Agentin Tatiana Romanova, die James Bond in eine Falle locken soll. Sie wird von Oberst Rosa Klebb (Lotte Lenya), einer ehemaligen Offizierin, die inzwischen für SPECTRE arbeitet, eingesetzt, um Bond zur Übergabe der Lektor-Entschlüsselungsmaschine zu bewegen. Im Verlauf des Films wechselt Romanova die Seiten und entwickelt Gefühle für 007, wodurch sie zu einer zentralen Figur des Films wird.

Nach ihrem Bond-Auftritt, der ihr international Ruhm einbrachte, drehte Bianchi noch einige europäische Filme, darunter Komödien und Thriller. Allerdings zog sie sich bereits Ende der 1960er Jahre aus dem Schauspielgeschäft zurück, um eine Familie zu gründen. Sie lebt heute zurückgezogen in Genua und trat nur noch selten bei Bond-Veranstaltungen in Erscheinung.


Martine Beswick (84, „Liebesgrüße aus Moskau“ / „Feuerball“)

Sean Connery als James Bond und Martine Beswick als Paula Caplan in „Feuerball“ (1965).

Sean Connery als James Bond und Martine Beswick (l) als Paula Caplan in „Feuerball“ (1965). (Archivbild)

Martine Beswick gehört zu den wenigen Schauspielerinnen, die in zwei Bond-Filmen in unterschiedlichen Rollen auftraten. In „Liebesgrüße aus Moskau“ verkörperte sie 1963 Zora, eine der beiden Frauen, deren Kampf in einem Roma-Lager durch einen Angriff unterbrochen wird. Zwei Jahre später spielte sie in „Feuerball“ die Rolle der Paula Caplan, Bonds entschlossene Kontaktperson auf den Bahamas.

Nach ihrer Bond-Zeit war Beswick in mehreren Horror- und Abenteuerfilmen zu sehen, darunter auch in Produktionen der Hammer Studios sowie in der populären TV-Serie „Notruf California“. Später wechselte sie verstärkt in den Produktionsbereich und leitete eigene Projekte hinter der Kamera. Bis heute tritt sie regelmäßig auf Bond-Conventions auf und hält engen Kontakt zur Fangemeinde.


Jill St. John (85, „Diamantenfieber“)

Jill St. John

Jill St. John wurde als Bond-Girl in „Diamantenfieber“ international bekannt. (Archivbild)

Jill St. John spielte 1971 in „Diamantenfieber“ an der Seite von Sean Connery das selbstbewusste und schlagfertige Bond-Girl Tiffany Case, eine Diamantenschmugglerin. Sie trifft Bond, als dieser sich als Kurier Peter Franks ausgibt, und wird später in seine Mission verwickelt. Tiffany Case wird als temperamentvolle und wandelbare Frau dargestellt, die dem britischen Agenten intellektuell gewachsen ist.

St. John setzte ihre Schauspielkarriere nach Bond fort, trat jedoch vermehrt in Fernsehfilmen und Gastrollen in Serien auf. In den 1990er Jahren zog sie sich weitgehend von der Leinwand zurück und konzentrierte sich auf ihre Liebe zur Kochkunst. Seit 1990 ist sie mit dem Schauspieler Robert Wagner, bekannt aus „Hart aber herzlich“, verheiratet. Während der sich im hohen Alter noch regelmäßig auf Instagram zeigt, sind Bilder von St. John dort selten geworden.


Aliza Gur (85, „Liebesgrüße aus Moskau“)

Aliza Gur war 1963 in „Liebesgrüße aus Moskau“ als Vida zu sehen – eine der beiden Frauen, die in einem Roma-Lager nahe Istanbul um einen Mann kämpfen. Ihr kurzer, aber eindrucksvoller Auftritt umfasst den berühmten handfesten Schlagabtausch mit Zora (Martine Beswick). Die Szene gehört zu den Momenten, die den frühen Bond-Filmen ihre raue, dramatische Note geben.

Nach ihrer Bond-Rolle, für die sie auch durch ihre Bekanntheit als „Miss Israel“ und Teilnehmerin am „Miss Universe“-Wettbewerb ausgewählt wurde, hatte Gur nur noch wenige kleinere Film- und Fernsehauftritte. Ihre Karriere verlief größtenteils abseits des Rampenlichts, und sie zog sich relativ früh aus dem Schauspielgeschäft zurück. Sie ist dennoch Teil der „Schwesternschaft“ der Bond-Girls und wird von Fans des Franchise bis heute geschätzt. Gur war zweimal verheiratet und hat einen Sohn aus erster Ehe. Sie lebt heute in Beverly Hills.


Akiko Wakabayashi (86, „Man lebt nur zweimal“)

Akiko Wakabayashi spielte 1967 in „Man lebt nur zweimal“ die Agentin Aki des japanischen Geheimdienstes, die Bond in Tokio als Kontaktperson zur Seite gestellt wird. Sie agiert schlagfertig, eigenständig und furchtlos und rettet Bond in dem inzwischen ikonischen Toyota 2000GT. Akis Geschichte endet tragisch, als sie versehentlich den für Bond bestimmten Giftanschlag erleidet.

Akiko Wakabayashi

Akiko Wakabayashi hat sich vor vielen Jahren aus dem Showgeschäft zurückgezogen. (Archivbild)

Wakabayashi, die bis 1967 in fast 40, zum großen Teil kleinen Film- und Fernsehrollen zu sehen gewesen war, zog sich kurz nach dem Bond-Erfolg aus dem Filmgeschäft zurück und verschwand weitgehend aus der Öffentlichkeit. Nur gelegentlich war sie später noch im Rahmen von DVD-Kommentaren oder Revival-Veranstaltungen zu erleben. Über ihr Leben nach den frühen 1970er-Jahren ist dennoch nur wenig bekannt, was sie zu einer der rätselhaftesten Darstellerinnen im Bond-Kosmos macht.


Luciana Paluzzi (88, „Feuerball“)

Sean Connery mit Claudine Auger (l), Martine Beswick (m) und Luciana Paluzzi (r).

Dreharbeiten zu „Feuerball“ (1965): Sean Connery mit Claudine Auger (l), Martine Beswick (m) und Luciana Paluzzi (r). (Archivbild)

Sie war eine der gefährlichsten und schillerndsten Gegenspielerinnen Bonds: Luciana Paluzzi spielte 1965 in „Feuerball“ die kaltblütige SPECTRE-Killerin Fiona Volpe. Die Figur jagt Bond auf dem Motorrad, verführt ihn und bringt ihn mehrfach in Lebensgefahr, bevor sie bei einem Tanz durch eine Kugel getötet wird, die eigentlich Bond galt.

Nach ihrer Bond-Rolle, die sie zur Ikone der „bösen“ Bond-Girls machte, spielte Paluzzi in zahlreichen italienischen und US-Produktionen, häufig in Action- und Agentenfilmen wie „Agent auf Kanal D“. Ende der 1970er-Jahre zog sie sich aus der Schauspielerei zurück und lebt heute in den USA. Bis heute ist sie gelegentlich noch in Dokumentationen zu sehen und gibt vereinzelt Interviews über ihre Karriere.


Shirley Eaton (88, „Goldfinger“)

Shirley Eaton wurde 1964 in „Goldfinger“ durch ihre kurze, aber legendäre Rolle als Jill Masterson weltberühmt. Jill Masterson hilft Auric Goldfinger beim Betrug, wechselt aber zu Bond über und wird daraufhin von Oddjob mit Goldfarbe überzogen und stirbt im Film an den Folgen. Die ikonische Szene ihres Todes, in der ihr Körper vollständig vergoldet daliegt, zählt zu den bekanntesten Filmbildern überhaupt.

Trotz des großen Ruhms, den die Rolle mit sich brachte, beendete Eaton bereits Ende der 1960er Jahre ihre Filmkarriere. Sie begründete dies damit, sich auf ihre Familie konzentrieren zu wollen, und lehnte weitere Angebote ab. Heute lebt sie zurückgezogen, hat über die Jahre hinweg gelegentlich Interviews gegeben und ist als Künstlerin mit Gemälden, Skulpturen und Fotografien tätig.


Ursula Andress (89, „Dr. No“)

Ursula Andress als Honey Ryder in „Dr. No“.

Ursula Andress als Honey Ryder in „Dr. No“ (1962). Die Szene gilt als eines der ikonischsten Bilder der Bond-Reihe. (Archivbild)

Ursula Andress ist als das erste und wahrscheinlich ikonischste Bond-Girl Honey Ryder in die Filmgeschichte eingegangen. Ihr Auftritt 1962 in „Dr. No“, bei dem sie in einem weißen Bikini mit einem Tauchermesser aus dem Meer stieg, setzte den Maßstab für alle zukünftigen „Bond-Girls“. Ihre Rolle als unabhängige Muschelsammlerin wurde schnell zum globalen Sexsymbol.

Ursula Andress und Regisseur Peter Chelsom beim Monte-Carlo Film Festival der Komödie in Monaco.

Ursula Andress und Regisseur Peter Chelsom beim Monte-Carlo Film Festival der Komödie in Monaco. (Archivbild)

Nach dem Bond-Erfolg setzte Andress ihre Karriere in Hollywood und Europa fort und drehte Filme mit Stars wie Elvis Presley und Frank Sinatra. Obwohl die gebürtige Schweizerin bis in die 1990er Jahre regelmäßig vor der Kamera stand, blieb die Rolle der Honey Ryder ihr unvergesslichster Auftritt. Sie lebt heute überwiegend in ihrer Heimat Italien und gilt als lebende Legende der Filmära der 1960er Jahre.


Denise Perrier (90, „Diamantenfieber“)

Denise Perrier war 1971 in „Diamantenfieber“ in der Minirolle der Marie zu sehen — einer Frau, auf die Bond während seiner Suche nach Blofeld stößt. Die kurze Szene bleibt wegen ihres drastischen Ausgangs im Gedächtnis: Bond würgt sie mit ihrem Bikinioberteil, um an Informationen zu gelangen. Weder die Figur Marie noch Denise Perrier wurden im Abspann des Films genannt.

Perrier gilt bis heute als eine der ungewöhnlichsten Besetzungen im Bond-Kosmos. Die Miss World 1953 und Tochter eines ehemaligen Bürgermeisters von Nizza war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bereits 36 Jahre alt. Sie hatte nur wenige Filmrollen und zog sich bald darauf aus dem Showgeschäft zurück. Später arbeitete sie in Frankreich unter anderem in der Organisation internationaler Schönheitswettbewerbe. Sie ist bis heute die älteste lebende Miss World und hat einen festen Platz in der Bond-Geschichte.


Tsai Chin (91, „Man lebt nur zweimal“)

Die britische Schauspielerin chinesischer Herkunft ist die älteste noch lebende Bond-Darstellerin aus den offiziellen Filmen. Tsai Chin hatte 1967 in „Man lebt nur zweimal“ in der Eröffnungsszene die Rolle der Ling, einer chinesischen Agentin, die Bond verführt und den inszenierten Mordanschlag vorbereitet. Ihr Auftritt ist sehr kurz, aber zentral für den Einstieg in die Handlung, da Bond in ihrem Bett scheinbar erschossen wird.

Tsai Chin blickt auf eine ungewöhnlich lange Karriere zurück und war unter anderem in „Die Geisha“, „Casino Royale“ (2006) sowie in der Serie „Grey’s Anatomy“ zu sehen. Zuletzt hatte sie 2021 eine Rolle im Marvel-Film „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“. Sie lebt in London und gilt als Pionierin für asiatische Schauspielerinnen im westlichen Kino.