In einem seltenen Interview gewährt die niederländische Königin Einblick in ein Projekt, das weniger mit Glanz als mit Verantwortung zu tun hat.
Neues InterviewKönigin Máxima über ein heikles Thema und Mode als Botschaft

Königin Máxima bei einem Auftritt im Dezember 2025 in Utrecht. (Archivbild)
Copyright: IMAGO/DPPA
Zum Jahresende hat Königin Máxima ein neues Interview gegeben – auffallend nüchtern, kontrolliert und ohne jede persönliche Zuspitzung. Erschienen ist das Gespräch in der Tageszeitung „de Volkskrant“, wo Máxima nicht als öffentliche Figur, sondern als Vorsitzende der Stiftung der Königlichen Sammlungen auftritt. Es ist ein Gespräch, das weniger Antworten liefert als Haltung demonstriert.
Königin Máxima über Verantwortung und Weitergabe
„Dies darf nicht nur ein schönes historisches Gebäude sein“, sagt die Königin über das Königliche Hausarchiv in Den Haag. Alles, was dort lagert – Fotografien, Textilien, Kunstwerke –, müsse bewahrt und professionell betreut werden. Fragen zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Brandschutz gehörten deshalb ebenso zu ihrer Aufgabe wie grundsätzliche Entscheidungen über den Erhalt von Objekten.

Königin Máxima hat der Tageszeitung „de Volkskrant“ ein Interview gegeben. (Archivbild)
Copyright: IMAGO/ABACAPRESS
Auffällig ist, wie konsequent Máxima den Blick auf Verantwortung lenkt. „Ja, es ist von uns, aber wir müssen es gut an die nächste Generation weitergeben“, sagt sie. Dabei gehe es nicht nur um Bewahren, sondern auch um Ergänzen. Jede Generation füge dem Erbe eine neue Schicht hinzu – sichtbar etwa in moderner Kunst und zeitgenössischem Design in den Palästen.
Königin Máxima spricht koloniales Erbe gezielt an
Auch heikle Themen spricht Königin Máxima von sich aus an. Sie betont, dass das Königshaus Objekte mit möglicher kolonialer Herkunft unabhängig untersuchen lasse. Die Frage der Rechtmäßigkeit sei zentral, Ergebnisse würden 2026 erwartet. Es ist ein Hinweis, der weniger erklärt als signalisiert: Man weiß um kommende Debatten.
Persönlich wird die Königin nur an wenigen Stellen. Sie spricht über ein Werk des verstorbenen niederländischen Fotografen Erwin Olaf, der als einer der international bekanntesten Künstler seines Landes gilt und auch das Königspaar mehrfach porträtiert hat. Dieses Werk sei für sie „von großer persönlicher Bedeutung“, sagt Máxima. „Es ist ein großer Verlust, dass er nicht mehr da ist.“
Mehr als Stil: Wie Königin Máxima mit Mode Botschaften sendet

Königin Máxima mit König Willem-Alexander und den Prinzessinnen Amalia, Alexia und Ariane am Königstag. Máxima gilt als äußerst bewusst in der Wahl ihrer Kleidung – auch bei öffentlichen Großereignissen wie dem Königstag nutzt sie Mode gezielt als Zeichen und Botschaft. (Archivbild)
Copyright: dpa
Auffällig deutlich wird Königin Máxima beim Thema Kleidung. Mode versteht sie ausdrücklich nicht als Selbstdarstellung, sondern als Werkzeug des Amtes. „Ich bin mir der Botschaft bewusst, die ich auch mit Kleidung geben kann“, sagt sie. Ein Outfit könne bei Staatsbesuchen Respekt gegenüber dem Gastgeberland ausdrücken und Teil der diplomatischen Geste sein.
Zugleich nutzt Máxima Kleidung gezielt, um niederländische Designer international sichtbar zu machen. „Dann frage ich oft niederländische Designer und hoffe, damit einen kleinen Beitrag zu ihrer internationalen Sichtbarkeit zu leisten.“ Mode wird für sie so zu einer Form leiser, aber bewusster Kulturpolitik.

