Der Bruder von König Charles muss keine Anklage mehr fürchten: Das FBI hat die Ermittlungen zu Verbindungen mit Jeffrey Epstein eingestellt.
FBI stellt Ermittlungen einPrinz Andrew entgeht endgültig der Anklage im Epstein-Skandal

Prinz Andrew kann aufatmen: Das FBI hat sämtliche Ermittlungen eingestellt. (Archivbild)
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Die US-Bundespolizei FBI hat ihre Untersuchungen zu den Verbindungen von Prinz Andrew zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein offiziell abgeschlossen. Das berichtet unter anderem das „Time“-Magazin. In einem neuen, zwei Seiten umfassenden Memo heißt es, dass keine ausreichenden Beweise gefunden wurden, die eine Anklage gegen den Herzog von York oder andere prominente Kontaktpersonen rechtfertigen würden.
Laut dem FBI seien keine Anhaltspunkte entdeckt worden, die Ermittlungen gegen „nicht angeklagte Dritte“ begründen würden. Die US-Behörden kündigten zudem an, umfangreiches Videomaterial aus Epsteins letzten Tagen in Haft veröffentlichen zu wollen.
Virginia Giuffres Familie bestätigte Suizid im April 2025
Bereits im April 2025 beging Virginia Giuffre, eine der prominentesten Klägerinnen im Fall Epstein, auf ihrer Farm in Western Australia Suizid. Giuffre hatte 2022 eine Zivilklage gegen Prinz Andrew angestrengt, die außergerichtlich gegen Zahlung eines nicht bekannten Betrags beigelegt wurde.
Prinz Andrew bestritt jegliches Fehlverhalten und übernahm in der Einigung keine rechtliche Verantwortung. Der Rechtsstreit hatte bereits 2019 zu seinem Rückzug aus dem aktiven Kreis der britischen Königsfamilie geführt.
US-Justiz warnt vor Verschwörungstheorien im Umfeld des Falls
In der Erklärung des FBI wurde auch Bezug auf anhaltende Spekulationen rund um Jeffrey Epstein und sein Netzwerk genommen. Es hieß, viele Behauptungen würden auf „unbegründeten Theorien“ beruhen, die teils von politischen Weggefährten des früheren US-Präsidenten Donald Trump verbreitet worden seien. Das US-Justizministerium betonte, die Verbreitung solcher Theorien diene weder der Aufklärung noch den Interessen der Opfer.
Zu den Prioritäten der Behörden gehöre weiterhin die konsequente Verfolgung von Fällen sexuellen Missbrauchs und die Unterstützung der Betroffenen. Eine Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen Prinz Andrew ist laut aktuellen Angaben nicht geplant.
Seit seinem Rückzug aus dem Kreis der aktiven Royals („Working Royals“) im Jahr 2019 ist Prinz Andrew kaum noch öffentlich präsent. Zuletzt nahm er im April 2024 an der Ostermesse auf Schloss Windsor teil und wurde im Juni 2024 bei einem privaten Besuch des Pferderennens in Ascot gesichtet. Öffentliche Auftritte im Rahmen offizieller royaler Anlässe sind seit Jahren die Ausnahme geblieben.
Auch beim diesjährigen Trooping the Colour im Juni 2025 war er nicht Teil der aktiven Paradeformation auf dem Balkon des Buckingham-Palasts. Der Herzog von York lebt weiterhin zurückgezogen auf dem Anwesen Royal Lodge in Windsor.