Razzia in NRWPolizei findet großes Waffenarsenal – 69-Jähriger tot gefunden

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Razzia in Attendorn: Polizei stellt Vielzahl von Kriegswaffen sicher.

Attendorn – Die Polizei Hagen hat bei einer Durchsuchung in Attendorn eine große Zahl an Waffen gefunden, darunter auch funktionsfähige Maschinengewehre. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft Siegen und die Polizei Hagen in einer Mitteilung am Donnerstagmittag erklärten, wurde der mutmaßliche Besitzer der Kriegswaffen tot aufgefunden. Die Polizei geht derzeit von einem Suizid aus.

Attendorn: Verdacht des illegalen Waffenbesitzes – Verdächtiger war „deutsch-national“

Die Polizei, darunter auch Beamte des Staatsschutzes, durchsuchten am Mittwoch die Wohnung des 69 Jahre alten Mannes. Bei der Razzia in Attendorn, einer rund 25.000 Einwohner fassenden Kleinstadt bei Arnsberg, wurden laut Polizei mehrere funktionsfähige Waffen sowie intakte Munition sichergestellt.

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Die Polizei Hagen stellte intakte Kriegswaffen und Munition sicher.

Die Beamten fanden außerdem Dokumente und Gegenstände, die auch auf die politische Gesinnung des Mannes hinweisen: „Der Beschuldigte nannte sich selbst deutsch-national“, erklärt der zuständige Oberstaatsanwalt auf Anfrage. Er wolle aber nicht so weit gehen, und ihn als rechtsextrem einstufen.

Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

Kontakte | Hier wird Ihnen geholfen

Wir gestalten unsere Berichterstattung über Suizide und entsprechende Absichten bewusst zurückhaltend und verzichten, wo es möglich ist, auf Details. Falls Sie sich dennoch betroffen fühlen, lesen Sie bitte weiter:

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote.

Telefonseelsorge

Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

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Das Angebot des Vereins "Nummer gegen Kummer" richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams "Jugendliche beraten Jugendliche" die Gespräche an. nummergegenkummer.de

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Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de

Beratung und Hilfe für Frauen

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung unterstützen werden Betroffene aller Nationalitäten rund um die Uhr anonym und kostenfrei unterstützt.

Psychische Gesundheit

Die Neurologen und Psychiater im Netz empfehlen ebenfalls, in akuten Situationen von Selbst- oder Fremdgefährdung sofort den Rettungsdienst unter 112 anzurufen. Darüber können sich von psychischen Krisen Betroffene unter der bundesweiten Nummer 116117 an den ärztlichen/psychiatrischen Bereitschaftsdienst wenden oder mit ihrem Hausarzt Kontakt aufnehmen. Außerdem gibt es in sehr vielen deutschen Kommunen psychologische Beratungsstellen. 

Gegen den Beschuldigten gab es am Mittwochabend einen Haftbefehl, der Richter ordnete außerdem Meldeauflagen an. Am Donnerstagmorgen allerdings gingen bei der Polizei Hinweise auf den Tod des Mannes ein. „Der Beschuldigte wurde tot unweit seines Grundstücks aufgefunden“, so der Oberstaatsanwalt, „konkrete Hinweise auf die Umstände gibt es allerdings noch nicht, wir gehen derzeit von einem Suizid aus.“

Hinweise auf einen Zusammenhang mit einem Waldbrand in Attendorn lägen Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit nicht vor, erklärte der Oberstaatsanwalt. Andere Medien, darunter „Bild“ sprechen davon, dass sich der Mann in die Luft gesprengt habe. Diese Information könne der Oberstaatsanwalt nicht bestätigen, sagte er auf Anfrage.

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