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ExtremwetterBlizzard kommt auf Europa zu – Wetterdienste erwarten mehr als 200 Zentimeter Neuschnee

Lesezeit 3 Minuten
Mehrere Fahrzeuge sind bei starkem Schneefall auf einer Bundesstraße in der Eifel unterwegs. Die Fahrbahn ist zu großen Teilen mit Schnee bedeckt.

Ein Blizzard mit örtlich mehr als 200 Zentimeter Neuschnee trifft ab Mittwoch (31. Januar) vor allem Nordeuropa. An der norwegischen Küste werden Orkanböen von mehr als 170 km/h erwartet. (Symbolbild)

Meteorologen rechnen mit einem Orkan und massiven Schneemassen, vor allem in Nordeuropa. Auswirkungen könnte es auch in Deutschland geben.

Ein schwerer Orkan mit Blizzard-Eigenschaften hat in der Nacht zu Donnerstag (1. Februar) Europa erreicht. Mehrere Wetterdienste warnen vor den Auswirkungen des Sturms vor allem an der norwegischen Küste, wo ab Freitag in wenigen Tagen teils mehr als 200 Zentimeter Neuschnee erwartet werden.

Mehrere Messstationen entlang der norwegischen Küste registrierten im Norden Norwegens Orkanböen von mehr als 220 km/h. Auch im Süden des Landes war die Unwetterlage deutlich zu spüren, nahe der Hauptstadt Oslo wurden am frühen Donnerstagmorgen Windböen von mehr als 130 km/h gemessen.

Schwerer Blizzard trifft Europa – Meteorologen erwarten mehr als 200 Zentimeter Neuschnee

Auslöser ist ein Tiefdruckgebiet über dem Atlantik, das derzeit über Grönland und Island weiter in Richtung Osten zieht. Wetterdienste erwarteten, dass der Blizzard ab Freitag zunächst den Süden Norwegens trifft und dann an weiten Teilen der Küste entlangzieht. Durch teils zweistellige Minusgrade werden massive Schneemassen erwartet.

Nahezu alle größeren Wettermodelle rechnen mit Schneemengen von mehr als 200 Zentimetern bis zum Wochenende, das Schweizer Wettermodell SWISS-MRF sieht für Teile der Provinz Hordaland nahe der Großstadt Bergen die Möglichkeit von 250 bis 300 Zentimetern Neuschnee bis zum späten Sonntagabend.

Blizzard rollt auf Europa zu: Norwegischer Wetterdienst gibt rote Warnstufe heraus

Der norwegische Wetterdienst Yr warnt in weiten Teilen des Landes mit der zweithöchsten roten Warnstufe vor Lawinengefahr. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, Orte mit Lawinengefahr zu meiden. Auf Schiffen bestehe die Gefahr vor starker Vereisung. Landesweit wurden Warnungen vor Orkanböen ausgesprochen.

Der Sturm zieht über den äußersten Norden Schweden und Finnlands weiter in Richtung Arktis. Ihm folgen weitere Unwetter und starke Schneefälle, die die norwegische Küste noch bis Sonntag erreichen und teils absurde Mengen an Neuschnee – selbst für Skandinavien – verursachen. Es wird höchstwahrscheinlich ein Blizzard entstehen, der für Europa extrem selten ist.

Blizzard und Orkan bringen kalte Luftmassen nach Deutschland – Chance auf Schnee

Die kalte Luft, die mit dem Blizzard nach Skandinavien zieht, könnte auch Auswirkungen auf Deutschland haben. Erste Wettermodelle, darunter das Schweizer Wettermodell Swiss-MRF, sehen zu Beginn der kommenden Woche leichte Chancen auf Schnee und vor allem deutlich tiefere Temperaturen in Deutschland.

Nach einem milden Wochenende mit Höchstwerten um die 9 Grad, rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) beispielsweise in Köln in der kommenden Woche mit Werten leicht über dem Gefrierpunkt. Vereinzelte Wettermodelle rechnen damit, dass es zu Karneval nochmal deutlich kühler wird, vereinzelt sind auch Minusgrade möglich.

Massive Schneefälle legen Verkehr in Köln und der Region lahm

Massive Schneefälle hatten Mitte Januar weite Teile Kölns und der Region lahmgelegt. In wenigen Stunden fielen dabei teils mehr als 15 Zentimeter Neuschnee, vor allem südlich von Nordrhein-Westfalen wurde gefährlicher Eisregen gemeldet. Der Verkehr kam zum Erliegen, der DWD rief die höchste Warnstufe für einige Teile Deutschlands aus.

Trotz der vergleichsweise häufigen Schneefälle in Köln und der Region ist der Winter 2023/2024 im Deutschlandmittel von 2,7 Grad derzeit 1,3 Grad wärmer als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. An den wärmsten Winter in der deutschen Geschichte kommt er allerdings nicht heran. Im Winter 2006/2007 wurden in Deutschland im Schnitt 4,4 Grad gemessen. (shh)