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Streit um LimonadeAstrid Lindgren verklagt „Pipi“

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2 min
Tommy, Pippi Langstrumpf und Annika liegen zusammen

Tommy, Pippi Langstrumpf und Annika erleben jede Menge Abenteuer. (Archivbild)

Die Erben von Astrid Lindgren verklagen einen kroatischen Getränkehersteller. Grund ist der Name einer Limonade: „Pipi“.

Die Erbengemeinschaft der berühmten Kinderbuchautorin Astrid Lindgren (1907–2002) hat eine Klage gegen einen kroatischen Getränkehersteller eingereicht. Stein des Anstoßes ist eine Limonade, die seit den 1970er-Jahren unter dem Namen „Pipi“ vertrieben wird. Die Klägerinnen und Kläger sehen darin eine Verletzung der Markenrechte an der Figur Pippi Langstrumpf.

„Pipi“-Limo vor Gericht – Astrid-Lindgren-Erben wehren sich gegen Namensnutzung

Die Astrid Lindgren Aktiengesellschaft, die die Rechte der 2002 verstorbenen Autorin verwaltet, argumentiert laut der „Bild“-Zeitung, die Verwechslungsgefahr sei groß. Dies liege nicht nur an der namentlichen Nähe, sondern auch am Logo der Limonade, das ein blondes Mädchen mit Zöpfen zeigt.

Zudem wird Pippi Langstrumpf auf Kroatisch als „Pipi Duga Čarapa“ übersetzt. Die Klägerinnen und Kläger kritisieren außerdem, dass die Figur auf dem Etikett eine gewisse „Sexiness“ ausstrahle, was dem Charakter von Pippi Langstrumpf fremd sei. 

Klägerinnen und Kläger stören sich an „Sexiness“

Die Firma Pipi Beverages aus Kroatien weist die Vorwürfe zurück. In einer Stellungnahme betont das Unternehmen, man habe nie die Absicht gehabt, die Marken von Astrid Lindgren zu nutzen. Die eigenen Produkte seien klar erkennbar und würden zudem nicht in Schweden verkauft. Die Marke basiere auf einer eigenen Geschichte und „dalmatinischem Humor“.

Laut Olle Nyman, dem Enkel von Astrid Lindgren, wurde die Aktiengesellschaft auf die Limonade aufmerksam, als der Hersteller versuchte, „Pipi“ als Markennamen eintragen zu lassen. „Wir müssen reagieren, wenn der Name Pippi ohne unsere Erlaubnis in einem kommerziellen Zusammenhang verwendet wird“, so Nyman. Ziel der Klage sei es, sicherzustellen, dass niemand in die Irre geführt werde und einen Zusammenhang zwischen Pippi Langstrumpf und der Pipi-Limonade herstelle.

In Deutschland ist die Limonade bei ausgewählten Händlern erhältlich und war in der Region des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zuletzt indirekt Thema: Die 85-jährige TikTok- und Instagram-Influencerin „Grete aus Troisdorf“, die sich selbst als „Kölsches Mädchen mit Herz“ bezeichnet und regelmäßig traditionelle wie auch ausgefallene Köstlichkeiten probiert, hat das Getränk getestet (siehe oben). „Das sieht doch schön aus, appetitlich“, lautete ihr erstes Fazit. Auch nach der Verkostung zeigte sie sich begeistert: „Frisch – Orangengeschmack – wunderbar.“ (jag)