Starkregen und HagelHeftige Gewitter in NRW – Feuerwehr im Ruhrgebiet im Dauereinsatz

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Blitze entladen sich am Abendhimmel in Frankfurt. Dort musste wegen der heftigen Regenfälle eine Landebahn des Flughafens zeitweise gesperrt werden. Zahlreiche Flüge fielen aus.

Blitze entladen sich am Abendhimmel in Frankfurt. Dort musste wegen der heftigen Regenfälle eine Landebahn des Flughafens zeitweise gesperrt werden. Zahlreiche Flüge fielen aus.

Heftige Unwetter in NRW haben in der Nacht vor allem im Ruhrgebiet Spuren hinterlassen. In Frankfurt kam es zu zahlreichen Flugausfällen.

Die Warnungen vor teils heftigen Gewittern in der Nacht zu Donnerstag haben sich bestätigt: Im Ruhrgebiet sorgte Starkregen und Hagel für Überflutungen und Schäden. In Gelsenkirchen wurden Straßen komplett überflutet, die Feuerwehr musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken.

Vollgelaufene Keller, Menschenrettung aus Fahrzeugen, die in Unterführungen feststeckte – die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun und rückte allein in Gelsenkirchen bis 4 Uhr rund 150 Mal aus, auch Schlauchboote kamen zum Einsatz.

Zahlreiche Schäden verursachten zudem heftige Böen, denen viele Bäume nicht standhielten und auf parkende Autos kippten. In Waltrop fielen nach Angaben des WDR innerhalb einer Stunde 41 Liter Regen pro Quadratmeter, in Dortmund 34. Hier liefen zahlreiche Keller mit Wasser voll.

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Pegelstände in NRW steigen mitunter – Werte noch nicht bedrohlich

Auch im Kreis Düren war der Niederschlag teilweise enorm. In Lucherberg, dem Einzugsgebiet der Rur, fielen laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bis zu 52 Liter Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Das LANUV misst kontinuierlich den Niederschlag, den Wasserstand in Gewässern und den Grundwasserstand.

Laut dem aktuellen Lagebericht des LANUV vom Donnerstagmorgen sei mit einem Ansteigen der Gewässerpegel im Norden und Nordosten NRWs zu rechnen. Dramatisch sei die Lage aber nicht. „Aufgrund der (...) teils starken Niederschläge ist ein Überschreiten der Wasserstände des Informationswertes 1 (kleines Hochwasser) an den Pegeln in den betroffenen Einzugsgebieten nicht auszuschließen. Ein Überschreiten des Informationswertes 2 (mittleres Hochwasser) wird derzeit nicht prognostiziert“, heißt es in dem Bericht.

An Köln zog das Unwetter indes vorbei, die Feuerwehr teilte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am frühen Donnerstagmorgen mit, dass die Einsatzkräfte eine ruhige Nacht hinter sich hatten.

Flughafen Frankfurt: Zahlreiche Flüge wegen Gewitter und Starkregen annuliert

In Hessen sah das teilweise ganz anders aus. Die starken Regenfälle über Frankfurt hatten erhebliche Auswirkungen auf den dortigen Flugverkehr.

Dutzende Flüge wurden gestrichen, weil sich am Mittwochabend unter anderem auf dem Vorfeld große Wassermengen gesammelt hätten, wie ein Sprecher des Flughafens mitteilte.

Auf der Webseite des Flughafens waren rund 70 Flugstreichungen bis zum Beginn des Nachtflugverbots vermerkt. Für mehr als zwei Stunden musste die Bodenabfertigung am Flughafen gänzlich eingestellt werden, wie ein anderer Sprecher sagte.

Unwetter sorgt für viele Einsätze in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen

Laut Angaben des Flughafens war eine Passagierzahl im vierstelligen Bereich von den Problemen betroffen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für ganz Hessen eine Warnung vor schweren Gewittern mit heftigem Starkregen ab Mittwochabend herausgegeben.

Thüringen, Heldburg: Ein abgebrochener Ast liegt auf einer Straße, aus einem Abflussschlacht sprudelt das Wasser. Weite Teile von Deutschland wurden von Unwettern heimgesucht.

Thüringen, Heldburg: Ein abgebrochener Ast liegt auf einer Straße, aus einem Abflussschlacht sprudelt das Wasser. Weite Teile von Deutschland wurden von Unwettern heimgesucht.

Unwetter hielten auch Polizei und Feuerwehr in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen in Atem, auch dort kam es örtlich zu Starkregen und infolgedessen zu überfluteten Kellern.

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