BildungDeutschland hat die vierthöchste Schulabbrecherquote der EU

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Ein Schüler meldet sich während einer Unterrichtsstunde. (Archiv)

Deutschland hatte damit wie bereits im Jahr 2021 die vierthöchste Schulabbrecherquote in der Europäischen Union.

Seit 2018 ist die deutsche Schulabbrecherquote im EU-weiten Vergleich abgerutscht. Im Jahr 2022 hatte Deutschland die vierthöchste Schulabbrecherquote der Europäischen Union.

Deutschland hatte im Jahr 2022 erneut die vierthöchste Schulabbrecherquote in der Europäischen Union. Das geht aus aktuellen Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegen. Zahlen für das Jahr 2023 liegen noch nicht vor.

Die höchste Quote „Frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger“, wie Schulabbrecher in der Statistik genannt werden, hatte demnach Rumänien mit 15,6 Prozent, gefolgt von Spanien mit 13,9 Prozent und Ungarn mit 12,4 Prozent. In Deutschland lag die Schulabbrecherquote bei 12,2 Prozent.

Deutschland hatte damit wie bereits im Jahr 2021 die vierthöchste Schulabbrecherquote in der Europäischen Union, obwohl sie sich im Jahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte verbessert hat.

EU-weit durchschnittliche Quote verbessert

Die EU-weit durchschnittliche Schulabbrecherquote hat sich von 2018 bis 2022 von 10,5 auf 9,6 Prozent verbessert. 2018 stand Deutschland dabei mit 10,3 Prozent noch besser da als der EU-Durchschnitt. Das ist allerdings schon seit 2019 vorbei.

Die frühere Linken-Politikerin und heutige Vorsitzende der nach ihr benannten Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ kritisierte das schlechte Abschneiden Deutschlands im EU-Vergleich. „Deutschland ist der bildungspolitische Sitzenbleiber Europas. Lehrermangel, Kleinstaaterei, die Nachwirkung der langen Schulschließungen und eine hohe Zahl Kinder ohne elementare Deutschkenntnisse machen unser Schulsystem zum Sanierungsfall“, sagte Wagenknecht dem RND.

„Es kann nicht sein, dass nur in Rumänien, Ungarn und Spanien mehr Schüler die Schule ohne jeden Abschluss verlassen als bei uns“, sagte Wagenknecht.

Diese Bilanz sei ein Armutszeugnis. „Wir brauchen einen neuen bildungspolitischen Grundkonsens im Land: Kein Jugendlicher sollte die Schule ohne Abschluss verlassen“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Zwei Maßnahmen erachte sie dabei als zentral: „Investitionen in Schulen und Lehrer sowie ein Ende des Bildungsföderalismus, der junge Leute zu oft zu Verlierern unfähiger Landespolitik macht. Bildung ist zentral für unsere Zukunft. Das muss sich in der Zuständigkeit abbilden.“

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