Israels Regierung will die Stadt Gaza einnehmen. Angehörige der israelischen Geiseln sind entsetzt und demonstrieren.
Wegen neuen KriegsplänenGroße Demonstration gegen Regierung und Gaza-Krieg in Tel Aviv

Zehntausende Menschen demonstrierten in Tel Aviv gegen die von der israelischen Regierung geplante Ausweitung des Gaza-Kriegs.
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In Tel Aviv haben Zehntausende Menschen Medienberichten zufolge gegen die geplante Ausweitung des Gaza-Konflikts durch die israelische Regierung protestiert. Die Demonstration wurde vom Forum der Angehörigen israelischer Geiseln organisiert, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. Die Geiselfamilien äußerten ihre Besorgnis über die Sicherheit ihrer Liebsten angesichts der Militärpläne.
Nira Scharabi, die Witwe des verstorbenen Geisels Jossi Scharabi, berichtete der Zeitung "Haaretz" zufolge von der Ermordung ihres Mannes durch eine israelische Rakete an seinem Gefangenschaftsort. Sie warnte davor, dass die Entscheidung des Sicherheitskabinetts, die Stadt Gaza einzunehmen, das Leben der Geiseln gefährde.
Israel will Gaza-Stadt einnehmen
Das israelische Sicherheitskabinett unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat beschlossen, dass das Militär die Stadt Gaza einnehmen soll, möglicherweise um die Kontrolle über das gesamte Küstengebiet zu erlangen. Es wird vermutet, dass die Geiseln in Gebieten festgehalten werden, die derzeit nicht von der Armee kontrolliert werden, einschließlich der Stadt Gaza.
Laut israelischer Einschätzung befinden sich derzeit noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen etwa 20 noch am Leben sein sollen. Der Gaza-Konflikt flammte mit dem Überfall der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und über 250 als Geiseln genommen wurden, erneut auf. Seitdem sind laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 61.000 Menschen ums Leben gekommen. (dpa)