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Massive AngriffeDrohne attackiert Journalisten in der Ukraine – Energieanlagen beschädigt

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Ein Wohnhaus nach einem russischen Luftangriff in Kostjantyniwka in der ukrainischen Region Donezk. Dort ist auch ein Auto mit Journalisten von einer Drohne angegriffen worden.

Ein Wohnhaus nach einem russischen Luftangriff in Kostjantyniwka in der ukrainischen Region Donezk. Dort ist auch ein Auto mit Journalisten von einer Drohne angegriffen worden.

Ein Journalisten-Team entkommt in der Ostukraine nur knapp einem Drohnenangriff, während Russland erneut das Stromnetz des Landes bombardiert.

Mitten im Kriegsgebiet gerät ein Reporterteam unter Beschuss: Ein Auto mit dem österreichischen ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz und einer spanischen Journalistin ist in der Ostukraine von einer Drohne angegriffen worden. Der Angriff ereignete sich laut ORF nahe der Front in der Region Donezk, als die beiden gemeinsam mit einer Hilfsorganisation auf dem Weg in die Stadt Kostjantyniwka waren.

Wehrschütz filmte den Moment mit seinem Handy. In dem Video, das er später auf Instagram veröffentlichte, ist zu sehen, wie die Insassen fluchtartig aus dem Wagen springen. Kurz darauf folgt eine Explosion, Rauch steigt auf, Fahrzeugteile liegen verstreut. „Zum Glück sind alle wohlauf“, schrieb der Reporter dazu.

Ukrainische Energieversorger warnen vor großflächigen Stromausfällen

Während Journalisten an der Front um ihr Leben rennen, verstärkt Russland seine Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung. Laut dem staatlichen Stromversorger Ukrenergo drohen landesweit massive Stromausfälle – vielerorts bis zu 16 Stunden täglich. Der Energieanbieter Centerenergo sprach von den „schwersten Angriffen auf Heizkraftwerke seit Kriegsbeginn“.

Energieministerin Switlana Grintschuk nannte die Nacht zum Samstag eine der schlimmsten seit Beginn der Invasion im Februar 2022. In Städten wie Dnipro und Charkiw wurden mindestens vier Menschen getötet, zahlreiche Haushalte sind ohne Strom, Heizung oder Wasser. Der staatliche ukrainische Energieversorger teilte am Sonntag mit, dass seine Stromerzeugungskapazität auf „Null“ gesunken sei.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland bei seiner jüngsten Angriffswelle 458 Drohnen und 45 Raketen ein. 406 Drohnen und neun Raketen seien abgefangen worden. Getroffen wurden auch zwei Umspannwerke, die Atomkraftwerke in der Westukraine versorgen – ein Schritt, den die Regierung in Kiew als bewusste Gefährdung der nuklearen Sicherheit in Europa bezeichnete.

Gleichzeitig sind auch mehrere russische Regionen von den Folgen nächtlicher ukrainischer Angriffe auf die Energieversorgung betroffen. Wie die Behörden in der westrussischen Region Belgorod mitteilten, waren etwa 20.000 Haushalte und mehrere Straßen am Sonntag ohne Strom. Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow erklärte im Onlinedienst Telegram, das „Strom- und Heizungsnetz“ in der gleichnamigen Regionalhauptstadt habe „schwere Schäden“ davongetragen. (sbo mit dpa/afp)