Flughafen KabulBrite bittet Taliban um sicheres Geleit für Katzen und Hunde

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Royal Air Force

Eine Maschine der Royal Air Force aus Afghanistan kommt in Dubai an.

London – Ein Brite in Afghanistan hat die militant-islamistischen Taliban um sicheres Geleit für mehr als 150 Katzen und Hunde für die Ausreise aus der Hauptstadt Kabul gebeten. „Mein Team und meine Tiere stecken am Umfeld des Flughafens fest. Wir haben einen Flug, der auf uns wartet. Können Sie bitte für sicheres Geleit für unseren Konvoi in den Airport sorgen?“, schrieb Paul Farthing am Donnerstag auf Twitter an Taliban-Sprecher Suhail Schahin.

Der ehemalige Soldat hatte in Kabul ein Tierheim aufgebaut und will nun mitsamt seinen knapp 70 Mitarbeitern und den Tieren nach Großbritannien ausfliegen. Nachdem Verteidigungsminister Ben Wallace das Ansinnen zunächst abgelehnt hatte, gab er am Mittwoch schließlich nach.

Farthing chartert Flugzeug für Tiere

Farthing hatte inzwischen eine Social-Media-Kampagne gestartet und mithilfe von Unterstützern in der Heimat für seine „Operation Ark“ (Operation Arche) ein Flugzeug gechartert. Er bot auch an, darin weitere Menschen mitzunehmen. Die Tiere sollen im Frachtraum reisen.

„Wenn er mit seinen Tieren kommt, werden wir einen Slot für sein Flugzeug suchen“, schrieb Wallace auf Twitter. Umstritten war zunächst auch, ob die afghanischen Mitarbeiter des Tierheims für eine Evakuierung infrage kommen. Doch auch hier hatte die Regierung in London eingelenkt.

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Noch am Dienstag hatte Wallace gesagt, er werde nicht die Tiere Menschen vorziehen, die sich in echter Gefahr befänden. Die Rettungsmission in Afghanistan nach Machtübernahme der Taliban neigt sich dem Ende zu. Befürchtet wird, dass viele Menschen, die in Lebensgefahr schweben, zurückgelassen werden müssen.

Woher der Sinneswandel bei Wallace kam, blieb zunächst unklar. Spekuliert wurde, die als besonders tierlieb bekannte Frau des Premierministers, Carrie Johnson, könne sich eingeschaltet haben. Regierungschef Boris Johnson wies jegliche Beteiligung von seiner Seite jedoch zurück. Er habe absolut keinen Einfluss auf einzelne Fälle, sagte Johnson am Donnerstag zu Journalisten. (dpa) 

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