GedenkveranstaltungSteinmeier bittet in Italien um Vergebung für Kriegsverbrechen

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„Wir Deutsche wissen, welche Verantwortung wir für diese Verbrechen tragen. Es ist eine Verantwortung, die keinen Schlussstrich kennt“, sagte Steinmeier.

Fivizzano  – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in Italien um „Vergebung“ für von Deutschen begangene Kriegsverbrechen gebeten. „Ich stehe heute vor Ihnen als deutscher Bundespräsident und empfinde ausschließlich Scham über das, was Deutsche Ihnen angetan haben“, sagte er am Sonntag bei einer Gedenkveranstaltung in Fivizzano in der nördlichen Toskana. Mit Trauer verneige er sich vor den Toten der Massaker in dem Ort. „Ich bitte Sie um Vergebung für die Verbrechen, die Deutsche hier verübt haben.“

Steinmeier, der auf Italienisch sprach, wurde während dieser Passage zweimal vom Beifall der Bürger unterbrochen, die sich auf dem Marktplatz des Ortes versammelt hatten.

Wir Deutsche wissen, welche Verantwortung wir für diese Verbrechen tragen“

In Fivizzano hatten Soldaten der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ im August 1944 rund 400 Dorfbewohner brutal ermordet. Es handelte sich um eine Vergeltungsaktion nach einem vorausgegangenen Gefecht mit Partisanen, bei dem 16 deutsche Soldaten getötet worden waren. Steinmeier nahm gemeinsam mit dem italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella an der jährlichen Gedenkveranstaltung teil.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verbeugt sich vor einem Ehrensppalier mit der italienischen Flagge.

Den Überlebenden, Opfern und Nachfahren versicherte er: „Wir Deutsche wissen, welche Verantwortung wir für diese Verbrechen tragen. Es ist eine Verantwortung, die keinen Schlussstrich kennt.“

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