Maskenlieferant Global TacticsGeschäftspartner von Fynn Kliemann verlässt Unternehmen

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Fynn Kliemann und Partner Tom Illbruck (nicht im Bild) stehen im Fokus der Enthüllungen Jan Böhmermanns

Fynn Kliemann und Partner Tom Illbruck (nicht im Bild) stehen im Fokus der Enthüllungen Jan Böhmermanns

Der Geschäftspartner von Fynn Kliemann und Gründer der Textilfirma Global Tactics, Tom Illbruck, verlässt sein Unternehmen. Das gab der Geschäftsmann auf der eigens dafür eingerichteten Webseite zstn.de („zur Stellungnahme von Tom Illbruck“) bekannt. „Nur ich allein kann und werde die Verantwortung für mein damaliges Handeln und meine Entscheidungen tragen.“

Moderator Jan Böhmermann hatte mit seinem Team in der Sendung „ZDF Magazin Royale“ öffentlich gemacht, dass Corona-Masken der Firma Global Tactics, für die Fynn Kliemann geworben hatte, wohl nicht wie angegeben in Europa, sondern in Bangladesch und Vietnam produziert wurden. Mangelhafte Masken wurden den Recherchen zufolge an Geflüchtete gespendet, ohne dass auf die Mängel hingewiesen wurde.

„Außergewöhnliche Zeit“

Illbruck schreibt in der Stellungnahme, er habe in einer „außergewöhnlichen Zeit“, als die Preise für Masken sehr hoch waren, nach einem Weg gesucht, mit seinen Erfahrungen und Global Tactics etwas Sinnvolles zu tun. Fynn Kliemann habe ihn dann mit dem Textilproduzenten Adrian Ahrens vernetzt. Dieser „legte mir dar, in Asien unter zertifizierten Bedingungen und zu fairen Löhnen für die Mitarbeitenden, Masken produzieren zu können, was für mich Grundvoraussetzung dieser Zusammenarbeit war“, schreibt Illbruck.

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Illbruck gesteht ein, er hätte die Darstellung Ahrens zu fairen Produktionsbedingungen weitergehend hinterfragen müssen. Seine Vorgehensweise entspreche nicht den Werten, die Illbruck mit seiner Firma vertrete. Auch Fehler in der Kommunikation gibt Illbruck zu.

Illbruck sieht keinen Betrug

Von Mängeln an den gespendeten Masken will Illbruck erst durch das „ZDF Magazin Royale“ erfahren haben, Betrug sieht er nicht. Illbruck merkt außerdem an: „Die Camps der Geflüchteten waren zu dieser Zeit so unzureichend versorgt, dass dort jeder Schutz, mag er auch noch so gering oder kurzlebig erscheinen, wichtig war.“

Illbruck endet damit, sich „für jegliche Fehler, Missverständnisse und die daraus resultierenden Probleme für Kunden, Organisationen und Geflüchtete“ zu entschuldigen. Als Konsequenz werde er sich aus allen Tätigkeitsfeldern von Global Tactics zurückziehen. (rnd)

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