Durch eigenen ländlichen WohnsitzNRW-Minister Wüst versteht die aktuellen Proteste der Bauern

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Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident hat zuletzt immer wieder Verständnis für die Proteste der Landwirte gezeigt. Das liege auch daran, dass er selbst in einer ländlichen Region lebe, sagte Hendrik Wüst in einem Interview.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst versteht nach eigenen Worten die aktuellen Proteste der Bauern, auch weil er selbst aus einer ländlichen Gegend kommt: „Ich brauche keine zehn Minuten mit dem Fahrrad und bin beim ersten Bauernhof. Das öffnet mir auch den Blick über die Belange der Großstädte hinaus“, sagte Wüst in einem Interview mit der „Siegener Zeitung“.

Wüst lebt mit Frau und Tochter in seiner Geburtsstadt Rhede im Münsterland. „Das ist wie immer im Leben: Wenn man etwas besser kennt, näher dran ist, hat man auch mehr Verständnis“, so Wüst zur „Siegener Zeitung“ mit Bezug auf seine ländliche Heimat.

Hendrik Wüst fordert erneut „Agrar-Allianz“

Wüst forderte gegenüber der Zeitung erneut eine „Agrar-Allianz“. „Derzeit nimmt man einer jungen Generation gut ausgebildeter Landwirte die Chancen. Sie investieren nicht wie früher in die Betriebe, weil es an Zukunftsperspektive fehlt. Das muss sich ändern“, so Wüst.

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Der CDU-Politiker hatte der Ampel-Koalition jüngst vorgehalten, nicht mit den Bauern geredet zu haben. Er hatte aber auch Selbstkritik an der Agrarpolitik seiner eigenen Partei geäußert: „Sicherlich hat auch die CDU nicht immer alles richtig gemacht. Das steht völlig außer Frage“, so Wüst bei einem Neujahrsempfang für Schornsteinfeger vor zwei Wochen. Analog zur Kohlekommission hatte Wüst besagte „Agrar-Allianz“ ins Spiel gebracht, um einen „Gesellschaftsvertrag für die heimische Landwirtschaft“ auf den Weg zu bringen.

Es gehe dabei „um einen Konsens in der Gesellschaft mit allen betroffenen Akteuren, da muss etwa auch der Handel mit an den Tisch“, sagte Wüst zur „Siegener Zeitung“. „Die Frage ist doch: Was ist die Gesellschaft bereit dafür zu tun, dass sie bis samstagabends kurz vor Toresschluss im Supermarkt hochwertige heimische Lebensmittel zu einem fairen Preis bekommt? Dafür ist diese Agrarallianz notwendig. Ich glaube, dass die Landwirtschaft sonst weiter nicht die Antworten bekommt, die sie dringend braucht“, so Wüst. (dpa)

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