Impfstoffe, Reihenfolge, TermineSo geht es bei Impfungen in Köln und NRW weiter

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Eine Bewohnerin eines Altenwohnheims erhält eine Corona-Impfung.

Eine Bewohnerin eines Altenwohnheims erhält eine Corona-Impfung.

Köln/Düsseldorf – Eine überlastete Hotline und viel Verunsicherung über das Vorgehen bei den Corona-Impfungen in NRW – wir beantworten die wichtigsten Fragen.

In welcher Reihenfolge wird geimpft?

Laut Kölner Stadtverwaltung ist die Reihenfolge bundesweit gleich: In der ersten Gruppe, die bereits geimpft wird, sind Bewohner und Mitarbeiter von Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Pflegekräfte in ambulanten Diensten, intensivmedizinisches Personal und Menschen, die älter als 80 Jahre sind.

In der nächsten Gruppe sind Über-70-Jährige und deren enge Kontaktpersonen, Menschen mit Trisomie 21, Demenz oder geistiger Behinderung, Patienten nach einer Organtransplantation sowie Polizisten und Personen in Obdachlosen- oder Flüchtlingsheimen.

Die dritte Gruppe besteht aus Über-60-Jährigen sowie Personen mit folgenden Krankheiten: Adipositas, chronischen Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Immundefizienz oder HIV-Infektion, Diabetes, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs, der chronischen Lungenerkrankung Copd, Asthma, Rheuma oder Autoimmunerkrankungen. Überdies Mitarbeiter medizinischer Labore und Beschäftigte der kritischen Infrastruktur wie etwa Feuerwehr, Katastrophenschutz, THW, Justiz, Apotheken, Pharmawirtschaft, öffentliche Versorgung und Entsorgung sowie Erzieher und Lehrer. Danach ist die breite Bevölkerung an der Reihe.

Wie erfahre ich, wann ich geimpft werde?

Bewohner von Senioren- und Pflegeeinrichtungen und deren Betreuer werden durch die Heimleitung angesprochen. Menschen, die zu Hause leben, werden per Post angeschrieben. Wann genau das sein wird, legt das NRW-Gesundheitsministerium fest. Angehörigen der Gruppe, die zurzeit öffentlich angesprochen wird, sich impfen zu lassen und noch keinen Brief erhalten haben, können sich unter der Hotline 116 117 der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) melden, sagt die Kölner Stadtverwaltung. 

„Aktuell sei über diese Hotline allerdings noch keine Terminvergabe möglich. Alle anderen Personen sollen noch nicht bei der Hotline anrufen, appelliert die KV. Die Leitungen waren zuletzt überlastet wegen der vielen Anfragen von Menschen, die geimpft werden wollten, jedoch noch nicht an der Reihe sind. Diese Personen sollen abwarten, bis sie die Impfbenachrichtigung per Post erhalten haben.

Bei der Vergabe der Termine in den Impfzentren gehen die Länder unterschiedlich vor. So ist es in Bayern und im Saarland bereits möglich, Termine unter der 116 117 zu vereinbaren. Warum nicht in NRW?

Die Terminvergabe über die Nummer 116 117 variiert in den einzelnen Bundesländern. In NRW werden zunächst mobile Impfteams eingesetzt, um in Alten- und Pflegeheimen Impfungen vorzunehmen. Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, können die Impfzentren starten. Wann genau wird laut NRW-Gesundheitsministerium gerade abgestimmt. Mit dem Starttermin wird die Terminvergabe über die 116 117 beginnen.

Warum ist der Biontech-Impfstoff für Impfungen zu Hause ungeeignet?

Das liegt daran, dass der Impfstoff nach der Rekonstituierung nicht mehr transportabel ist. Im Zentrallager wird das Impfstoff-Konzentrat erst bei minus 70 Grad gelagert, bei zwei bis acht Grad wird aufgetaut und derzeit in die Pflegeeinrichtungen, später in die Impfzentren gebracht. Dort wird der Impfstoff rekonstituiert, also in eine anwendungsfähige Form gebracht. Ein Fläschchen mit der verdünnten Flüssigkeit enthält dann fünf Impfdosen. Ab da kann der Impfstoff nicht mehr zum Beispiel von einem Arzt im Auto transportiert werden. Eine Rekonstitutierung in Wohnungen fällt weg, weil in der Regel in einer Wohnung nicht alle fünf Impfungen im Fläschchen sofort verimpft werden können.

Was bedeutet das?

Menschen, die zu Hause geimpft werden, müssen auf die Zulassung von Impfstoffen warten, die sich transportieren lassen. Das könnte mit dem Produkt des Unternehmens Moderna gehen, dessen Zulassung Anfang Januar erfolgen soll.

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