Kandidat für SPD-VorsitzLauterbach plädiert für Ende der großen Koalition

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Lauterbach dpa

Der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach.

Berlin – Der für den SPD-Vorsitz kandidierende Fraktionsvize Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Kür der neuen Parteispitze zu einer Art Kampfabstimmung über die Zukunft der großen Koalition wird. „Wir werden einen klaren Lagerwahlkampf bekommen“, sagte Lauterbach, der selbst für ein Ende der schwarz-roten Regierung plädiert, am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“.

Am Ende des Verfahrens werde wahrscheinlich ein Bewerberduo aus dem Lager der GroKo-Befürworter einem aus der Gruppe derjenigen gegenüberstehen, „die raus wollen“. Das sei dann eine Richtungsentscheidung der Mitglieder, die der neuen Parteiführung „Stabilität“ verleihen werde.

Lauterbach und Scheer für Groko-Ende

Lauterbach kündigte an, er und seine Mitbewerberin Nina Scheer würden als Parteivorsitzende empfehlen, die große Koalition zu verlassen - und dann die SPD-Mitglieder darüber abstimmen lassen. Der Gesundheitspolitiker und die Umweltexpertin gehören zum linken Flügel der SPD. Scheer ist SPD-Kreisvorsitzende in Schleswig-Holstein und sitzt seit 2013 im Bundestag. Außerdem ist sie Mitglied der Grundwertekommission beim Parteivorstand. Lauterbach ist bereits seit 2005 Bundestagsabgeordneter.

Die neue SPD-Spitze soll in einer Mitgliederbefragung faktisch bestimmt werden - auf Basis von 23 Regionalkonferenzen. Ein Parteitag im Dezember soll die Spitze formal wählen. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 1. September um 18.00 Uhr. (dpa)

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