Der Paritätische Gesamtverband fordert eine automatische Kita-Gebührenbefreiung für Sozialhilfeempfänger, um armutsbetroffene Kinder besser zu unterstützen.
Vereinfachung gefordertVerband will automatische Kita-Gebührenbefreiung für arme Familien

Armutsbetroffene Familien sollten laut Paritätischem Gesamtverband ohne Antrag von den Kita-Gebühren befreit werden. (Archivbild)
Copyright: Jens Büttner/dpa
Eltern, die Sozialleistungen erhalten, sollten nach Auffassung des Paritätischen Gesamtverbands automatisch von den Kita-Gebühren befreit werden – und zwar ohne, dass sie dafür einen gesonderten Antrag stellen müssen. „Kinder aus armutsbetroffenen Familien werden beim Zugang zu frühkindlicher Bildung ausgebremst, weil finanzielle und regulative Hürden den Weg in die Kita versperren“, sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Rock laut einer Mitteilung.
In einem parallel dazu veröffentlichten Bericht verweist der Verband auf Mikrozensus-Daten, wonach armutsbetroffene Kinder deutlich seltener und in deutlich geringerem zeitlichem Umfang in Kitas betreut würden. „Es braucht bessere Informationsmaterialien, Vereinfachung von Zugangswegen und eine gezielte Beratung von sozioökonomisch benachteiligten Familien“, heißt es in dem Papier.
Gewarnt wird vor einer „Lose-Lose-Lose-Situation: für die Kinder, denen Bildungs- und Entwicklungschancen entgehen; für die Eltern, denen Erwerbstätigkeit erschwert wird; und für die Gesellschaft, der wichtige Potenziale verloren gehen.“ (dpa)