Kommentar zu QuerdenkernVerachtung der Demokratie als Freiheitskampf getarnt

Lesezeit 2 Minuten
Autokorso Querdenker

Am 13. Februar 2021 trafen sich Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen zu einem Autokorso auf der Deutzer Werft.

Köln – Schon der Name ist anmaßend. Wer von „Querdenkern“ spricht, der meint Zivilcourage, Durchblick, Mut zur eigenen Meinung. Der meint Menschen, die Zusammenhänge verstehen, die die Mehrheit nicht erkennt.

Der meint sicher aber keine Leugner, die sich mit der Realität nur rudimentär befassen, um sie dann pauschal für unwahr zu erklären. Mit der Attitüde eines Absolutheitsanspruches übrigens, den sie ihren Gegner, dem angeblichen „Mainstream“, ständig vorwerfen.

Die Szene ist unübersichtlich

Die Szene ist schrill und unübersichtlich. In ihr gibt es Kritiker der Schulmedizin, Impfgegner, Esoteriker, Aussteiger, Hooligans, Reichsbürger und Rechtsextremisten. Leute, die es normalerweise keine fünf Minuten miteinander aushalten, die jetzt aber ein gemeinsames Ziele zu haben glauben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dass der Verfassungsschutz in NRW einige Gruppierungen der Bewegung beobachtet, war lange überfällig. Es geht nicht um die Frage, den Protest gegen die Pandemiemaßnahmen der Regierung zu gängeln. Es geht um den kleinen Teil der Protestler, der unter dem Vorwand eines angeblichen „Freiheitskampfes“ ihre gefährliche Suppe aus Demokratieverachtung und Verschwörungstheorien kochen. Es geht um die wenigen, die Gewalt propagieren. Die Dinge rufen wie „Waffen kaufen, bevor sie mit der Spritze kommen“. Die versuchen, ihre Mitstreiter etwa für rechtsextremistische Ziele zu instrumentalisieren.

Corona als Vorwand für Extremismus

Erst war es die Flüchtlingspolitik, jetzt Corona. Die Verfassungsschützer können sich schon einmal auf eine längere Beobachtung einstellen. Die Quertreiber werden sich jederzeit auch ein anderes Vehikel für ihre demokratiefeindlichen Bestrebungen suchen.

KStA abonnieren