OB-Stichwahl in KölnWarum haben so viele Briefwähler nicht teilgenommen?

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Die Rücklaufquote der Briefwähler war bei der OB-Stichwahl niedriger als in anderen NRW-Großstädten.

  • In Köln haben in diesem Jahr vergleichsweise wenig Briefwähler an der OB-Stichwahl teilgenommen.
  • In anderen NRW-Städten war die Rücklaufquote wesentlich höher.
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem späten Druck-Termin und der niedrigen Wahlbeteiligung?

Köln – Ein Vergleich mit anderen Großstädten in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass in Köln besonders viele Briefwähler nicht an der Oberbürgermeister-Stichwahl am vergangenen Sonntag teilgenommen haben. Die Rücklaufquote lag bei lediglich 70,4 Prozent – ein Drittel derjenigen, die eine Briefwahl beantragt haben, verzichtete also darauf, der Stadt die ausgefüllten Briefwahlunterlagen wieder zurückzuschicken. In absoluten Zahlen gerechnet sind das rund 71000 Stimmen. In Düsseldorf waren es hingegen 83,6 Prozent, in Bonn 80, in Dortmund 81 und in Münster 86 Prozent.

Welche Ursachen das hat, vermochte die Stadtverwaltung am Donnerstag auf Anfrage nicht zu beantworten. Ob es einen Zusammenhang zwischen der vergleichsweise geringen Rücklaufquote der Briefwahlunterlagen und deren spätem Versand gibt, ist bislang unklar. Auffällig ist allerdings, dass die Stadtverwaltungen in Düsseldorf und Dortmund bereits drei Tage nach der Kommunalwahl damit begonnen hatten, die Briefwahlunterlagen für die Stichwahl zu verschicken. Die Stadt Köln begann damit jedoch erst fünf Tage nach der Kommunalwahl, also am 18. September. Die letzten Unterlagen wurden erst am 24. September und somit drei Tage vor der Stichwahl versandt.

Viele mussten warten

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten noch nicht alle Kölner ihre Briefwahlunterlagen erhalten. Die Stadt teilte am 24. September mit, dass erst 95 Prozent der Unterlagen bei den Antragstellern angekommen waren – 11800 Kölner Wähler warteten an diesem Tag also noch darauf, die Unterlagen im Briefkasten vorzufinden.

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Die Stadt versicherte, dass sie nach der Kommunalwahl schnellstmöglich gehandelt habe. Demnach ging am Dienstag nach der Kommunalwahl der Druckauftrag für die Wahlzettel samt eidesstattlichen Erklärungen und mehreren Umschlägen an eine Firma heraus – bis Donnerstag war alles produziert.

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