Personalie sorgt für GesprächsstoffWüst-Vertrauter bekommt Top-Job im Landtag

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Ein Monitor zeigt eine Sitzung des NRW-Landtags

Das Plenum des NRW-Landtags

Eine Personalie beschäftigt den Politikbetrieb in Düsseldorf. Thomas Dautzenberg wird neuer Chef der Landtagsverwaltung. Der Jurist war früher Büroleiter von Hendrik Wüst im Verkehrsministerium. Alles nur Zufall?

Der Düsseldorfer Landtag bekommt einen neuen Verwaltungschef.  Ein Sprecher bestätigte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass Thomas Dautzenberg ab dem 1. Januar 2023 die Top-Position (Grundgehalt nach B 9 ca. 11700 Euro im Monat) übernehmen wird. Landtagspräsident André Kuper hatte den Juristen dem Präsidium für die Nachfolge von Dorothee Zwiffelhoffer vorgeschlagen, die in den Ruhestand getreten ist.

Langjährige Erfahrung als Abteilungsleiter

Der Landtagssprecher erklärte, Dautzenberg sei seine vorherigen Tätigkeiten als Prokurist bei der Unternehmensberatung PWC und langjähriger Abteilungsleiter in diversen Ministerien für die Aufgabe besonders qualifiziert. „Thomas Dautzenberg ist ein erfahrener Verwaltungsfachmann, dessen menschliche wie gewinnbringende Arbeit wir in der Landtagsverwaltung überaus schätzen werden“, hieß es.

Der neue Verwaltungschef verfügt zudem über beste Kontakte in die Düsseldorfer Staatskanzlei und zu Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Als dieser noch in der Regierungszeit von Armin Laschet NRW-Verkehrsminister war, leitete Dautzenberg das Ministerbüro von Wüst.  Das ist eine Position, die nur an ensgte Vertraute vergeben wird. Beide kannten sich aus der Zusammenarbeit in Regierungszeit des früheren Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (2005 bis 2010).

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Dautzenberg war Geschäftsführer der JU

Damals war Wüst zum Generalsekretär der NRW-CDU befördert worden, Dautzenberg war Geschäftsführer der Jungen Union. Auch mit dem neuen Generalsekretär der NRW-CDU, Paul Ziemiak, verbinden Dautzenberg übrigens alte Bande – auch Ziemiak arbeitete für die Unternehmensberatung PWC.

Im Düsseldorfer Landtag wurde die Personalie positiv aufgenommen. Dautzenbergs Qualifikation wurde von keiner Seite bestritten, auch im Präsidium gab es offenbar keine Gegenstimmen.  Nach der Regierungsbildung war Ministerpräsident Wüst in die Kritik geraten, weil er als Weggefährten zu Staatssekretären berufen hatte.  Nun habe ein weiterer „Wüst-Boy“ einen Spitzenjob erhalten, hieß es. Der Landtagspräsident habe die Personalie aber unabhängig entschieden. Als Verwaltungschef wird Dautzenberg mehr als 300 Mitarbeiter im Landtag führen.

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