Die Staatskanzlei NRW hat im vergangenen Jahr weniger Geld für Visagisten ausgegeben. Im Vergleich zum Jahr 2022 hat man hier deutlich abgespeckt.
Aufträge aus SteuergeldStaatskanzlei NRW spart an Kosten für Stylisten und Visagisten

Schweißmaske spart das Makeup. Die Staatskanzlei hat im vergangenen Jahr deutlich weniger für Stylisten und Visagisten ausgegeben.
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Diese ungeschminkte Wahrheit dürfte der Opposition nicht gefallen: Sie kann der Landesregierung nämlich kaum vorwerfen, zu viel Geld für Stylisten und Visagisten auszugeben. Gerade mal vier solcher Aufträge wurden 2024 vergeben, mit Gesamtkosten von genau 2732,24 Euro. Das teilte die Staatskanzlei auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.
Die Regierungszentrale hatte dafür alle Ministerien abgefragt, wo man wiederum in die Rechnungen schaute. Ergebnis, so ein Sprecher der Staatskanzlei: Die besagten vier Dienstleistungen wurden „für die Vorbereitung der Aufnahmen von Portraitbildern sowie für zwei Veranstaltungen (im Rahmen des Staatspreises 2024 sowie für den Mobilitätstag.NRW, hier für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bühnenprogramms und die Moderation) erbracht.“
Pinkwart hatte 2022 die meisten Schmink-Einsätze
Wessen Portraitbilder das waren, sagt die Staatskanzlei nicht. Zuletzt hatte sie 2023 auf Anfrage der FDP eine detaillierte Liste von Visagisten-Aufträgen aufgestellt. Damals kamen 23 Aufträge für das Jahr 2022 zusammen – mit einem Gesamtvolumen von rund 10.500 Euro. Mit die meisten Schmink-Einsätze hatte es ausgerechnet für den damaligen FDP-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart gegeben – vielleicht fiel die Reaktion der Liberalen daher mild aus.
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Die Kosten seien zum Glück „nicht auf dem überzogen hohen Niveau des Bundesaußenministeriums“, so die FDP damals. Tatsächlich waren die Kosten für Visagisten bei der Bundesregierung – und besonders bei Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) – um ein Vielfaches höher als in NRW. Laut einer Antwort der Bundesregierung aus dem Januar wurden 2024 rund 237.000 Euro für „Leistungen von Visagisten/Kosmetikern/Friseuren“ ausgegeben. Davon fast die Hälfte vom Außenministerium.
Kein Vergleich zu den Zahlen in NRW. Der Bund der Steuerzahler betont dennoch, dass man aus den Angaben der Staatskanzlei nicht ablesen könne, ob es die jeweilige Dienstleistung zu den genannten Veranstaltungen nicht auch günstiger gegeben hätte. „Generell gilt: Informationsbasierte Öffentlichkeitsarbeit darf nicht in teure Selbstinszenierung ausarten“, so eine Sprecherin des Steuerzahlerbundes in NRW.