Bei den Angehörigen der israelischen Geiseln herrscht Erleichterung über die Einigung. Präsident Herzog schlug Trump für eine hohe Auszeichnung vor.
Reaktionen auf Gaza-Deal„Trump verdient den Friedensnobelpreis“ – Freude in Israel

US-Präsident Donald Trump hat den Gaza-Deal eingefädelt.
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Aufatmen in Kairo und vielerorts auf der Welt: Zwei Jahre nach dem Angriff der Hamas auf Südisrael haben sich Israel und die Hamas auf ein Waffenstillstandsabkommen geeinigt. Dazu gehören auch die Rückführung aller israelischen Geiseln sowie die Freilassung palästinensischer Gefangener. Maßgeblich für das Zustandekommen des Deals war US-Präsident Donald Trump, dessen Regierung einen 20-Punkte-Plan entworfen und auch andere arabische Staaten einbezogen hatte.
In Israel, aber auch international ist die Erleichterung groß, dass die Chancen auf ein endgültiges Ende des Krieges im Gazastreifen gestiegen sind. Donald Trumps Rolle wird hervorgehoben, vor allem in Israel. So dankte der israelische Staatschef Isaac Herzog dem US-Präsidenten und schlug ihn für eine besondere Auszeichnung vor. „Es besteht kein Zweifel, dass er dafür den Friedensnobelpreis verdient hat“, schrieb Herzog auf der Plattform X. „Dieses Abkommen bietet eine Chance zur Versöhnung und zur Heilung und eröffnet neue Perspektiven der Hoffnung für unsere Region.“
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sprach von einem „großartigen Tag“ für sein Land. Er und Trump hätten sich „gegenseitig zu der historischen Leistung gratuliert“. Netanjahu dankte dem US-Präsidenten für all seine Bemühungen und seine „globale Führungsrolle“, Trump wiederum habe Netanjahus „entschlossenen Führung“ hervorgehoben, schrieb der Premierminister auf X.
Erleichterung und Tränen bei Familien der Geiseln
Erleichterung äußerten die im „Forum der Geisel- und Vermisstenfamilien“ zusammengeschlossenen Angehörigen. Der Kampf sei aber erst vorbei, „wenn die letzte Geisel zurückgekehrt ist“, hieß es am frühen Donnerstagmorgen. Die Familien forderten die israelische Regierung auf, das verhandelte Abkommen unverzüglich zu genehmigen. Jede Verzögerung könne „schwerwiegende Folgen für die Geiseln und Soldaten“ haben.
Viele Angehörige zeigten sich insbesondere Trump gegenüber dankbar. Ruby Chen, Vater einer israelischen Geisel, schrieb bei X: „Gott segne den US-Präsidenten, Steve Witkoff, Jared Jushner und das israelische Verhandlungsteam für den Abschluss des Deals.“ Man sei aber immer noch nervös, wann die Geiseln zurückkämen.
Angehörige von israelischen Geiseln in den USA sprachen am Telefon mit US-Präsident Trump. Es flossen Tränen, wie auf X zu sehen ist. US-Handelsminister Howard Lutnick traf sich mit den Familien in Washington.
Botschafter Steffen Seibert begrüßt Gaza-Deal
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, begrüßte den Durchbruch bei den Verhandlungen ebenfalls. Auf der Plattform X schrieb er: „Danke an die Friedensstifter! Es ist schön, mit der Aussicht auf ein Ende des Alptraums aufzuwachen: Ich kann es kaum erwarten, dass die Geiseln freigelassen werden und der Krieg endet.“
Er sei voller Energie, sich im Namen Deutschlands für Frieden, Wiederaufbau und Heilung einzusetzen.
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, nannte die Einigung „einen bedeutenden Schritt“. Auch wenn es weitere Herausforderungen geben werde, gebe dieser erste Schritt „etwas mehr Vertrauen in die Zukunft und schenkt den Menschen - sowohl Israelis als auch Palästinensern - Hoffnung“, sagte der italienische Ordensmann.
Auch bei der Presse im Ausland stieß der Deal auf positive Reaktionen. Die australische Zeitung „Sydney Morning Herald“ schrieb Donnerstag mit etwas kritischer Distanz in Richtung Trump: „Es mag ihm zwar noch nicht den ersehnten Friedensnobelpreis einbringen, aber (US-Präsident) Donald Trump verdient Lob dafür, dass er Israel endlich, wenn auch verspätet, dazu gezwungen hat, das Töten in Gaza zu beenden - und dafür, dass die Hamas der Übergabe der verbleibenden Geiseln zugestimmt hat.“ (cme, dpa, kna)