Furcht vor dem LockdownKinderschutzbund: Schulen müssen offen bleiben

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Schulkinder (Symbolbild)

Berlin – Der Deutsche Kinderschutzbund hat gefordert, Schul- und Kitaschließungen im neuen Jahr zu vermeiden. „Das Wichtigste ist, im Jahr 2022 die Schulen und Kitas offen zu halten“, sagte Präsident Heinz Hilgers dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „In vielen Regionen in Deutschland haben, auch wenn kein bundesweiter Lockdown herrschte, Schulschließungen stattgefunden. Oft waren Lehrkräfte und auch viele Schülerinnen und Schüler in Quarantäne, weswegen Klassen nicht unterrichtet werden konnten.“

Kinder seien in einer schwierigen Lage, weil Erwachsene sich Freiheiten erlaubt hätten. „Fußballspiele mit Publikum, Partys in Bars und Clubs waren möglich zum Vergnügen der Erwachsenen und Kinder haben darunter gelitten“, kritisierte Hilgers. „Die Älteren müssen sich zurücknehmen.“

Bislang keine flächendeckenden Schulschließungen beschlossen

Bund und Länder hatten in ihren Beratungen am Dienstag keine flächendeckenden Schulschließungen beschlossen. Lehrerverbände erklärten jüngst, falls es zu gesamtgesellschaftlichen Einschränkungen komme, könnten Schulen jedenfalls zeitweise mit einbezogen werden. Die neue Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sagte, es sei erste Priorität, Schulen offen zu halten, riet aber dazu, sich auf eventuelle Schulschließungen vorzubereiten. So müsse die digitale Ausstattung der Schulen rasch verbessert werden.

Eine Mehrheit der Bundesbürgerinnen und -bürger spricht sich derweil für einen Lockdown aus. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv. Befragt wurden 1035 wahlberechtigte Personen. Mehr als die Hälfte – 51 Prozent – wünschte sich angesichts der Verbreitung der Omikron-Variante einen Lockdown inklusive der Schließung von Geschäften, Clubs und Freizeiteinrichtungen.

FDP eher gegen Lockdown als Grüne und SPD

Zudem sprachen sie sich für Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie ein Verbot größerer Veranstaltungen noch vor Weihnachten aus. Weitere 24 Prozent befürworten eine solche Verschärfung erst nach Weihnachten. Nur 23 Prozent hielten einen Lockdown nicht für erforderlich.

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Laut den Ergebnissen sind nur 11 Prozent der Anhänger von SPD, Grünen und 16 Prozent der Union-Wähler gegen einen Lockdown vor dem Fest. Von den Anhängern der FDP und der Linkspartei wurde ein Lockdown häufiger abgelehnt als von den Wählerinnen und Wählern der SPD, Grünen und Union. Bei den Anhängern der Linkspartei waren 33 Prozent, von denen der FDP 37 Prozent, dagegen. Von den AfD-Anhängern hielten 75 Prozent einen Lockdown für nicht erforderlich.

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