Gewaltsame Corona-DemosKinderschutzbund kritisiert Mitnahme von Kindern zu Protesten

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(Symbolbild)

Berlin – Nachdem bei einer Corona-Demonstration in Schweinfurt am Sonntag ein vierjähriges Kind durch Pfefferspray verletzt wurde, hat der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, Eltern kritisiert, die ihre Kinder zu solchen Protesten mitnehmen.

„Ich finde es unverantwortlich, dass noch sehr junge Kinder, die selbst noch keine eigene Entscheidung diesbezüglich treffen können, mit auf Demonstrationen genommen werden, bei denen es erfahrungsgemäß zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt“, sagte Hilgers dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Mit dem Kinderwagen gegen eine Polizeiabsperrung

Laut Polizeiangaben hatten Demonstrierende in Schweinfurt versucht, Polizeiketten und Absperrungen zu durchbrechen und Polizisten mit Faustschlägen und Fußtritten verletzt. Die Polizisten setzten daraufhin Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

Durch eine Pfefferspraywolke wurde auch ein vierjähriges Kind verletzt. Weil die Mutter mit ihrem Kinderwagen eine Absperrung durchbrochen habe, sei sie nach dem Versammlungsgesetz angezeigt worden, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag mit. Auch das Jugendamt sei informiert worden. Dem Kind gehe es wieder gut.

Polizeigewerkschaft: Kinder als Schutzschild

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, appellierte an Eltern, sich mit ihren Kindern von gewalttätigen Demonstrationen zu entfernen. „Wir erleben es immer wieder, dass Kinder im Kinderwagen als Schutzschild mitgeführt werden“, sagte Malchow dem RND. Das sei besonders perfide.

„Das haben wir auch schon vor den Corona-Protesten erlebt“, erklärte Malchow. Wer sich friedlich und ohne Waffen versammle, der brauche kein Schutzschild – „und schon gar kein Kind, das ihn schützt“.

Polizei wird vor große taktische Herausforderungen gestellt

Die Polizei werde durch Kinder bei gewaltsam verlaufenden Demonstrationen vor große taktische Herausforderungen gestellt. „Wir müssen immer entscheiden, mit welchen Einsatzmitteln wir vorgehen können und wie viel Rücksicht wir wegen anwesender Kinder nehmen müssen“, sagte Malchow. „Durch anwesende Kinder erhöht sich der Schutz gewaltbereiter Teilnehmer in einer Versammlung – aber auf Kosten der Sicherheit der Kinder“, so der Polizeigewerkschafter.

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Insbesondere wenn es um das Thema der Kinderimpfungen gehe, sei es klar, dass Eltern auch Kinder mit zu Demonstrationen nehmen, sagte Malchow. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit gelte auch für Kinder. „Aber Eltern haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Kindern und sollten sie nur zu Demonstrationen mitnehmen, die friedlich verlaufen.“

Malchow stellte klar: „Sobald eine Demonstration gewalttätig wird, müssen Eltern sich mit ihren Kindern entfernen.“

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