Impfung für 5- bis 12-JährigeKinderschutzbund warnt vor politischem Druck auf Stiko

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Berlin – Die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde für die Zulassung des Impfstoffs Biontech auch für Kinder unter 12 Jahren ist in Deutschland auf ein positives Echo gestoßen. „Ich halte es für eine positive und wichtige Entwicklung, wenn auch für Kinder unter 12 Jahren künftig eine Impfung möglich ist“, sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Denn gerade für Kinder sei die Pandemie eine unglaubliche Belastungsprobe in einer wichtigen Phase der persönlichen Entwicklung.

Impftermine werden Eltern aber erst ab dem 20. Dezember vereinbaren können. Erst für diesen Zeitpunkt hat der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) spezielle Impfdosen für Kinder geordert. Ab dann sollen 2,4 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Bis zu diesem Datum will auch die Ständige Impfkommission eine Empfehlung abgeben.

Faktische Durchseuchung an Schulen: „Es ist skandalös“

Der Kinderschutzbund warnte vor zu viel öffentlichem Druck, die Impfungen nun rasch zu beginnen zu lassen. „Die Stiko muss nun mit Sorgfalt prüfen, ob man Biontech auch für Kinder unter 12 Jahren in Deutschland empfiehlt“, sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Dabei dürfe keinerlei politischer Druck ausgeübt werden. Er betonte auch: „Eine Impfentscheidung obliegt den Eltern in Einvernehmen mit ihren Kindern. Je älter die Kinder sind, desto größer muss die Mitsprache sein.“

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Sobald auch eine Empfehlung der Stiko vorliegt, wollen die Kinderärzte in Deutschland flächendeckend impfen, wie der Sprecher des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, ankündigte. Maske kritisierte, dass Impfstoff ausgerechnet erst für kurz vor Weihnachten bestellt wurde. Für Bayern sollen Impfungen von Kindern auch in Impfzentren möglich sein, betonte Holetschek.

Kritik am Umgang mit der Gesundheit der Kinder in der Pandemie übte Kinderschutzbund-Chef Hilgers: „Es ist skandalös, dass in den Schulen nun tatsächlich eine Durchseuchung stattfindet“, sagte Hilger. Nun falle wieder viel zu viel Unterricht aus und teilweise müssten Schulen schließen, weil die Länder nicht rechtzeitig auf Hybrid-Unterricht umgestellt hätten.

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