McDonald’s als ExempelSchnellrestaurant-Ketten leiden massiv unter Corona

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Der abgesperrte Außenbereich eines McDonald’s- Restaruants

Die Zahlen für das erste Quartal der weltgrößten Fast-Food-Konzern McDonald’s haben es exemplarisch für die gesamte Branche aufgezeigt: Die Fastfood-Industrie leidet unter der Corona-Pandemie. Im ersten Quartal sank der Überschuss von McDonald’s verglichen mit dem Vorjahreswert um knapp 17 Prozent auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Die Erlöse fielen um sechs Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar, der flächenbereinigte Umsatz in Filialen weltweit um 3,4 Prozent.

Die Zahlen klingen auf den ersten Blick gar nicht mal so erschreckend. Bis Ende Februar seien die Geschäfte noch gut gelaufen, dann habe die weltweite Ausbreitung des Coronavirus die Verkäufe drastisch einbrechen lassen, hieß es aber seitens des Unternehmens.

Ein unberechenbares Umfeld

Zwar seien 75 Prozent der rund 39.000 Schnellrestaurants weltweit weiter in Betrieb, jedoch liege der Fokus auf Drive-thru, Take-away und Essenslieferungen. Die Geschäftsprognose für 2020 hatte der Konzern bereits zurückgezogen. „Die globale Krise durch die Covid-19-Pandemie hat unser Geschäft erheblich beeinträchtigt, wir bewegen uns weiter in einem sehr schwierigen und unberechenbaren Umfeld“, erklärte Konzernchef Chris Kempczinski.

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Dies bestätigt auch die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS), Andrea Belegante, gegenüber der Bild-Zeitung. „Wenn Restaurants geschlossen werden müssen, Gäste und Umsätze ausbleiben, kann dies sehr schnell eine existenzielle Bedrohung darstellen“ zitiert die Zeitung die Verbandschefin. Der BdS vertritt mehr als 830 Mitgliedsunternehmen mit über 3.000 Restaurants und ist somit auch Vertreter der Arbeitgeber der großen Franchise-Ketten McDonald’s, Burger King und KFC.

Es geht um Existenzen

Laut Belegante sehe man mögliche Umsatzrückgänge von 50 Prozent und mehr in der Branche. Da sei es klar, dass das nicht lange durchgehalten werden könne, so die Branchenexpertin gegenüber der Zeitung. Der Branchenverband hatte bereits Anfang Mai nicht nur einen konkreten Wiedereinstiegs-Fahrplan für die (System-) Gastronomie gefordert, sondern auch seine Branchen-Expertise in Form einer „Expertengruppe Gastronomie“ über geeignete und praxistaugliche Öffnungs-Szenarien angeboten.

Die Fisch-Gastronomie-Kette Nordsee beispielsweise kämpft nach eigenen Angaben darum, die Zukunft des Unternehmens und die damit verbundene große Anzahl an Arbeitsplätzen zu sichern. Das Unternehmen musste alle deutschen Filialen am 18. März vorübergehend schließen, in Österreich schon einen Tag früher.

Laut Belegante hätte sich der Verband in Bezug auf den Restart des Geschäftes eine bundeseinheitliche Vorgehensweise gewünscht und fordert auch für die Unternehmen in der Systemgastronomie zur Bewältigung der Krise und zur Sicherung der Arbeitsplätze einen Rettungsfonds und weitere Corona-Hilfen. (RND, dpa)

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