Recht auf Home Office?SPD-Chef Walter-Borjans kritisiert Ausmaß von Wochenendarbeit

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Norbert Walter-Borjans, Bundesvorsitzender der SPD

Berlin – Der Co-SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat engere Grenzen für Wochenendarbeit gefordert. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte er: "Die Erwartungen der Konsumgesellschaft an die Verfügbarkeit menschlicher Arbeit rund um die Uhr haben ein Ausmaß angenommen, das ein Umdenken dringend notwendig macht." Gleichwohl, schickte er voraus, könnten wir auf vieles auch an Wochenenden nicht verzichten, und nennt Polizei und medizinische Versorgung als Beispiele.

Digitalisierung kommt bisher nur Arbeitgebern zugute

Ohne Arbeit fehle etwas Wichtiges im Leben, "aber wenn Arbeit keine Freiräume mehr lässt, ist das nicht anders", so Walter-Borjans gegenüber der Zeitung. Der Mensch müsse sich die Digitalisierung mehr zunutze machen, derzeit komme sie vor allem Arbeitgebern zugute. Um das zu ändern, sei in erster Linie der Gesetzgeber gefordert, aber auch die Erwartungshaltung des Einzelnen müsse sich wandeln. Einsetzen will sich die SPD nun laut "Süddeutscher Zeitung" für ein Recht auf Home Office und Nichterreichbarkeit.

Der Zeitung zufolge arbeitete 2018 jeder dritte Erwerbstätige an mindestens einem Samstag im Monat. Das entspricht demnach 14,7 Millionen Menschen. Mindestens 8,5 Millionen Arbeitende seien zudem an mindestens einem Sonn- oder Feiertag im Monat im Einsatz, 3,4 Millionen gar an jedem Samstag. Die Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt.

Kaum anders war es 2017. Laut dem Bundesarbeitsministerium arbeitete jeder vierte Beschäftigte mindestens zweimal im Monat samstags oder sonntags. (RND)

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