Russland stimmt laut US-Sondergesandtem Witkoff erstmals Nato-ähnlichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine durch USA und EU zu.
Überraschung in MoskauPutin lenkt offenbar ein – Sicherheitsgarantien für Ukraine

Putin und US-Sondergesandter Witkoff reichen sich bei einem Treffen in Moskau die Hände. Das Gespräch fand Anfang August 2025 statt.
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Nach dem Treffen von Trump und Putin in Alaska hat der US-Sondergesandte Steve Witkoff erklärt, Russland habe erstmals seine Zustimmung zu Nato-ähnlichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine signalisiert. Gegenüber dem Nachrichtensender CNN sagte Witkoff: „Wir konnten das folgende Zugeständnis gewinnen: Dass die Vereinigten Staaten einen Artikel-5-ähnlichen Schutz bieten können, was einer der eigentlichen Gründe ist, warum die Ukraine der Nato beitreten möchte.“
Kein Nato-Beitritt: USA und Verbündete sichern Ukraine Schutz zu
Der russische Präsident Wladimir Putin habe einen formalen Nato-Beitritt der Ukraine weiter ausgeschlossen, jedoch erstmals ein alternatives Modell akzeptiert. Dieses sehe vor, dass die USA gemeinsam mit europäischen Verbündeten Schutzmechanismen zusichern könnten, die im Kern an den Beistandspassus des Nato-Vertrags angelehnt sind. Artikel 5 des Bündnisses legt fest, dass ein Angriff auf ein Mitglied als Angriff auf alle gilt.

Der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump geben sich beim Gipfeltreffen am 15. August 2025 in Anchorage, Alaska, die Hand.
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Wie Witkoff ergänzte, würde die Nato selbst in dem diskutierten Szenario nicht unmittelbar verpflichtet. Stattdessen sollen die Vereinigten Staaten und europäische Partnerstaaten die Sicherheitsgarantien im Verteidigungsfall übernehmen. Gegenüber „Fox News“ sagte Witkoff, die Ukraine und die europäischen Verbündeten seien über die Gespräche bereits informiert worden. Er betonte, es handle sich um den ersten Schritt Russlands, sich auf eine solche Lösung einzulassen.
Russland signalisiert Verzicht auf weitere Gebietsansprüche
Nach seinen Angaben habe Moskau zudem die Bereitschaft signalisiert, in einem möglichen Friedensabkommen auf weitere territoriale Ansprüche in der Ukraine zu verzichten. Auch das Überschreiten europäischer Grenzen solle demnach ausgeschlossen werden.
Über Garantien für die Ukraine war bereits 2022 im Rahmen der Gespräche zwischen Kiew und Moskau in Istanbul diskutiert worden. Damals forderte Russland, selbst Teil der Garantiemächte zu werden und ein Vetorecht im Konfliktfall zu erhalten. Dies stieß sowohl bei der Ukraine als auch bei westlichen Staaten auf Ablehnung und gilt als ein Grund für das Scheitern der damaligen Verhandlungen.
Witkoff erklärte nun, es sei entscheidend, auf den aktuellen Annäherungen aufzubauen und eine Lösung zu finden, die der Ukraine Schutz und Selbstbestimmung sichere. Weitere Details zu den Vereinbarungen legte der US-Sondergesandte bislang nicht vor. (jag)