Eine mögliche Waffenruhe weckt Hoffnung auf die Freilassung der Hamas-Geiseln. 20 von ihnen leben noch, darunter auch Deutsche.
Waffenruhe in GazaDiese 20 Geiseln hofft Israel noch lebend zurückzubekommen

Menschen demonstrieren für die Freilassung der Geiseln in Gaza. (Symbolbild)
Copyright: IMAGO / SOPA Images
Im Zuge einer Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sollen alle von der Hamas verschleppten Geiseln freigelassen werden. Von den insgesamt 48 Menschen in der Gewalt der Terrororganisation sollen laut einem Bericht der „Tagesschau“ 20 noch am Leben sein. Die Männer wurden beim Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt.
Zuvor freigelassene Geiseln berichteten von Folter, schweren Misshandlungen, Hunger und katastrophalen hygienischen Bedingungen in der Gefangenschaft.
Unter den Geiseln, die auf ihre Freilassung warten, befindet sich Rom Braslavski (21), ein Deutsch-Israeli, der als Sicherheitsmann beim Nova-Festival arbeitete. Ein Video des Islamischen Dschihad vom August zeigte ihn abgemagert in einem Tunnel.
Ebenfalls auf die Freilassung hoffen die 28-jährigen Zwillingsbrüder Gali und Ziv Berman. Die deutschen Staatsbürger wurden aus dem Kibbuz Kfar Aza entführt. Laut Aussagen früherer Geiseln waren sie im Februar noch am Leben, wurden aber getrennt voneinander festgehalten.
Auch Alon Ohel (24), der die deutsche und serbische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde beim Nova-Festival entführt. Er soll durch eine Explosion am Auge verletzt worden sein und in der Geiselhaft angekettet gewesen sein. Seine Großmutter ist eine Holocaust-Überlebende aus Berlin.
Die israelisch-argentinischen Brüder Ariel (28) und David Cunio (35) wurden zusammen mit weiteren Familienangehörigen entführt, die mittlerweile wieder frei sind. Auf der Berlinale machten deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler auf das Schicksal des Schauspielers David Cunio aufmerksam.
Von Eviatar David (24) veröffentlichte die Hamas im August ein Video, das ihn abgemagert und blass zeigte. Er sagte darin, er grabe sein eigenes Grab. Die Bilder lösten in Israel Massenproteste aus.
Josef-Chaim Ohana (25) arbeitete als Barkeeper auf dem Festival und half anderen bei der Flucht. In einem im Mai veröffentlichten Video sagte er: „Ein ganzes Land will, dass dieser Albtraum aufhört.“
Guy Gilboa-Dalal (24) wurde mit seinem besten Freund Eviatar David vom Nova-Festival entführt. Die Hamas veröffentlichte Aufnahmen, die die beiden verzweifelt zeigten, während sie die Freilassung anderer Geiseln beobachten mussten.
Matan Zangauker (25) wurde mit seiner Freundin Ilana Gritzewsky aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Gritzewsky kam nach 55 Tagen frei und setzt sich seitdem für die Freilassung ihres Freundes ein.
Omri Miran (48) wurde aus dem Kibbuz Nahal Oz verschleppt. Seine Entführung wurde live auf Facebook übertragen, während seine Familie, darunter zwei kleine Töchter, als Geiseln gehalten wurde. Der ebenfalls entführte Vater einer anderen Familie, Tsachi Idan, wurde später tot aufgefunden.
Die Brüder Eitan (39) und Iair Horn wurden gemeinsam aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Iair wurde im Februar freigelassen und kämpft seitdem für die Freilassung seines Bruders Eitan.
Maxim Herkin (37), ursprünglich aus der Ukraine, wurde vom Nova-Festival entführt. Seine letzte Nachricht an seine Mutter war: „Ich liebe dich.“
Avinatan Or (32) wurde zusammen mit seiner Freundin Noa Argamani vom Nova-Festival entführt. Argamani wurde im Sommer von der israelischen Armee befreit. Ein Video, das ihre Entführung zeigt, gehört zu den bekanntesten Aufnahmen des 7. Oktober.
Bar Kuperstein (23), ein ausgebildeter Krankenpfleger, arbeitete als Sicherheitsmann auf dem Nova-Festival und leistete Erste Hilfe für Verletzte, bevor er selbst verschleppt wurde.
Der israelische Soldat Matan Angrest (22) wurde Berichten zufolge aus einem brennenden Panzer verschleppt und in der Gefangenschaft angekettet und geschlagen.
Auch Eitan Mor (25) war als Sicherheitsmann auf dem Festival im Einsatz und half verletzten Besucherinnen und Besuchern. Seine Eltern gründeten das Tikva Forum, eine Angehörigengruppe, die auf militärischen Druck zur Befreiung der Geiseln setzt.
Der Soldat Nimrod Cohen (21) wurde aus einem Panzer in Südisrael entführt. Eine freigelassene Geisel überbrachte seinen Eltern eine Nachricht von ihm.
Elkana Bohbot (36), Vater eines Jungen, war ebenfalls auf der Nova-Party tätig. Die Hamas veröffentlichte mehrere Videos von ihm, die offenbar unter Zwang entstanden sind.
Segev Kalfon (27) betrieb eine Bäckerei und wurde vom Nova-Festival entführt. Seine Familie erhielt erst nach einer Waffenruhe ein erstes Lebenszeichen von ihm durch andere freigelassene Geiseln. (jag)