Kommentar zur SchulöffnungEs ist ein Wagnis – aber es gibt den Kindern Struktur

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Grundschule Symbolbild

Unterricht in einer Grundschule (Symbolbild)

  • Ab dem 15. Juni ist es so weit – Grundschüler dürfen wieder täglich in den Unterricht. Allerdings nur für zwei Wochen.
  • Es gibt viel Kritik an der Schulöffnung: Lohnt es sich, das Risiko von Infektionen für zehn Tage Schule einzugehen?
  • Ein Kommentar

Köln – Kinder im Grundschulalter dürfen wieder zur Schule gehen - und das ab Mitte Juni jeden Tag. Bislang sollten die Kinder erst nach den Sommerferien zur Normalität zurückkehren.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer begründet den Vorstoß mit den gesunkenen Infektionszahlen, und verweist darauf, dass bei der Bildung jeder Tag zählt. Das stimmt. Auch viele Eltern werden darüber erleichtert sein, dass der Unterrichtsbeginn ihnen wieder mehr Freiräume schafft.

Die Kinder bekommen mehr Struktur in ihrem Tageslauf. Sie frischen ihre sozialen Kontakte auf und können sich vielleicht mit ihren Freunden für die Sommerferien verabreden. Grundschullehrer können einen Überblick über den Lernstand und die Gefühlslage der Kinder bekommen. Die Entscheidung der NRW-Schulministerin ist ein wichtiger Schritt in Richtung des regulären Schulbetriebs. Die Pädagogen bekommen die Chance, sich dann auf das kommende Schuljahr vorzubereiten und werden besser einschätzen können, woran sie sind.

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Allerdings gibt es auch viel Kritik an der Öffnung der Schulen: Lohnt es sich, das Risiko von Infektionen für zehn Tage Schule einzugehen? Das ist sicher ein Wagnis. Die wissenschaftlichen Studien sind bislang nicht eindeutig, auch wenn Frau Gebauer darauf verweist, dass das Infektionsgeschehen bei Kindern bis zehn Jahren gegen Null ist. Hygienemaßnahmen bleiben also eine Priorität: Händewaschen, Lüften und – wenn es geht – eben auch Abstand halten, auch wenn man offiziell nicht muss.

Ganz klar muss aber auch sein, dass weitere Konzepte notwendig sind. Eltern für zehn Tage zu entlasten und dann in den Sommerferien wieder allein zu lassen, das geht nicht. Viele Eltern haben ihren Jahresurlaub für die Betreuung ihrer Kinder bereits verbraucht. Eltern brauchen Betreuungsangebote, auf die sie sich verlassen können.   

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