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Eindringliche WarnungTigermücke kann auch in Deutschland mit Tropenkrankheiten infizieren

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Die Asiatische Tigermücke kann Tropenkrankheiten nach Europa einschleppen. (Bild: iStock/frank600)

Die Asiatische Tigermücke kann Tropenkrankheiten nach Europa einschleppen. (Bild: iStock/frank600)

Ein Fall aus Frankreich nahe der deutschen Grenze zeigt, dass der Stich einer Asiatischen Tigermücke auch in Europa mit einer Tropenkrankheit infizieren kann.

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) breitet sich schon seit längerem in Europa und auch in Deutschland aus. Eigentlich bevorzugt sie feucht-warmes Klima, der Klimawandel führt jedoch dazu, dass sie auch hierzulande schon in mehreren Bundesländern überwintert hat. Ein Fall aus Frankreich nahe der deutschen Grenze zeigt nun, dass ein Stich der Tigermücke auch in Europa mit einer Tropenkrankheit infizieren kann.

Dort hat sich ein Mensch mit dem Chikungunya-Virus angesteckt, wie das Robert-Koch Institut (RKI) in seinem epidemiologischen Bulletin berichtet. Doch anders, als die meisten Fälle von Tropenkrankheiten, wurde das Virus nicht von Reisenden eingeschleppt. Die Infektion wurde autochthon erworben, die Person hat sich vor Ort in dem Départment Bas-Rhin angesteckt, in der auch Straßburg liegt.

RKI warnt vor Infektion durch Tigermücke in Deutschland

Das Chikungunya-Virus löst das Chikungunya-Fieber aus. Es kann zu hohem Fieber und grippeähnlichen Symptomen führen. Gefährlich kann das Fieber aber vor allem für ältere Menschen oder Schwangere werden. In seltenen Fällen kann es zum Tode führen. Die Person, die sich in Frankreich damit infiziert hat, hat sich ausschließlich in zwei Gemeinden südlich von Straßburg aufgehalten, und wurde somit offenbar durch den Stich einer infizierten Mücke infiziert.

Die Gemeinden befinden sich nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Auf der deutschen Seite des Rheins ist die Tigermücke vor allem in Baden-Württemberg, im Rhein-Main-Gebiet und Rheinland-Pfalz verbreitet, kommt aber auch in Bayern, Thüringen, Berlin und NRW vor.

Das RKI warnt deshalb: „Dieser Fall signalisiert allerdings, dass auch auf der rechten Rheinseite und ggf. weiteren Regionen Deutschlands durch das Vorhandensein von Aedes albopictus und die hohen Temperaturen der letzten Tage und Wochen die Bedingungen für eine autochthone Übertragung des Chikungunya-Virus gegeben sind.“

So können Sie sich vor der Asiatischen Tigermücke schützen

Ein Stich einer Asiatischen Tigermücke unterscheidet sich kaum von einem Mückenstich von in Deutschland heimischen Arten. Nach einem Stich beginnt die Haut zu jucken, an der Einstichstelle errötet sich die Haut und kann anschwellen. Neben dem Chikungunya-Virus kann die Asiatische Tigermücke auch Tropenkrankheiten wie Gelbfieber oder das West-Nil-Fieber übertragen.

Da die Tigermücke genau wie andere Mückenarten ihre Eier vor allem in der Nähe oder an Gewässern ablegt, empfiehlt das RKI, auch kleinste stehende Gewässer im Garten, wie etwa Regenrinnen, Regentonnen und Vogelbäder zu leeren, um den Mücken keine geeigneten Brutplätze zur Verfügung zu stellen. Auch sollten Sie stehende Gewässer wie Seen oder Teiche meiden. Da die Tigermücke vor allem tagsüber aktiv ist, kann es sinnvoll sein, im Sommer Fliegengitter an Fenstern und Türen anzubringen. (tsch)