StudieImmer mehr Kölner Studenten leiden unter Depressionen

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Proppevoller Hörsaal an der Uni Köln.

Proppevoller Hörsaal an der Uni Köln.

Köln – Depressionen, Angststörungen und sogar Suizidgedanken: Während einem Teil der Hochschüler das Studentenleben wenig Kummer bereitet, geht es einem anderen Teil bei Klausuren und Vorlesungen nach eigenen Angaben ziemlich schlecht.

Das ist das Ergebnis einer Studie der Kölner Universität, die auf einer Online-Befragung von knapp 5000 Studenten beruht. Zahlen wurden nicht veröffentlicht. Die Ergebnisse sind aber offenbar so alarmierend, dass Vertreter von sechs Kölner Hochschulen – außer der Uni Fachhochschule Köln, Musikhochschule, Sporthochschule, Kunsthochschule für Medien und Fachhochschule für öffentliche Verwaltung – zusammenkamen und über die Studie diskutierten.

Bundesweit Probleme

Universität Köln: Servicezentrum Behinderung und Studium, Studierenden Service Center, Erdgeschoss, Raum 0.323, Universitätsstraße 22a, ☎ Telefon 0221/4 70-88 22.

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Kölner Studierendenwerk: Psychologische Beratung unter ☎ Telefon 0221/16 88 15-0 (Mo bis Do, 9 bis 13 Uhr, 14 bis 16.30 Uhr). Telefonseelsorge unter ☎ 0800/111 01 11 und 0800/111 02 22. (ris)

Die Ergebnisse kommen nicht überraschend. Erst in der vergangenen Woche hatte die Techniker Krankenkasse eine Untersuchung veröffentlicht, nach der bundesweit 30 Prozent der Studentinnen und 15 Prozent der Studenten unter psychischen Problemen leiden.

Rund 4,3 Prozent nehmen Hilfe durch Psychotherapeuten in Anspruch. Knapp vier Prozent erhalten Antidepressiva, 43 Prozent mehr als noch 2006. Laut Gesundheitsreport der Krankenkasse nehmen die Belastungen mit steigendem Alter zu.

Mehr Beratungen in Köln

Auch in Köln benötigen immer mehr Studenten psychologische Hilfe. Führte das Kölner Studierendenwerk 2009 noch 2266 Beratungen durch, waren es 2013 bereits 3118. Neuere Zahlen liegen nicht vor.

„Seit Jahren erleben wir einen Anstieg“, sagte Gaby Jungnickel von der Psychosozialen Beratung des Kölner Studierendenwerks. Dauerthemen seien Prüfungsangst, Stress im Studium, finanzielle Probleme und Depressionen. Die steigende Nachfrage lasse sich aber auch darauf zurückführen, dass die Beratungen immer bekannter würden.

Die Universität Köln hatte im Februar dieses Jahres auf die wachsende Nachfrage von Studenten nach psychologischer Hilfe reagiert und eine Beratungsstelle für angehende Akademiker mit psychischen Erkrankungen eingerichtet. Das Team um Diplom-Psychologin Lana Martin will Studenten in akuten Krisen unterstützen und nach Erkrankungen helfen, möglichst schnell wieder den Einstieg ins Studium zu schaffen. Außerdem bietet auch das Kölner Studierendenwerk psychologische Beratungen an.

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