Option gegen Mainz?FC-Führungsspieler Skhiri kehrt ins Team-Training zurück

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Ellyes Skhiri ist zurück im Mannschaftstraining. 

Köln – Das schwarze Trainingsleibchen, das Ellyes Skhiri als Rekonvaleszenten auswies, der besonders vorsichtig zu behandeln ist, war rasch abgelegt: Der Tunesier kehrte am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurück, fünf Wochen waren da vergangen, seit er sich im WM-Qualifikationsspiel mit seiner Nationalmannschaft gegen Mauretanien das Wadenbeinköpchen gebrochen hatte. Üblicherweise werden Fußballer nach längeren Pausen in den ersten Einheiten mit der Mannschaft geschont, doch offenbar war sich Skhiri sicher genug, schon wieder voll einzusteigen. „Ich muss mich ausprobieren. Ich habe viel allein trainiert, jetzt muss ich mich wieder an die Kontakte gewöhnen“, sagte der 26-Jährige nach der fast zweistündigen Einheit.

Ärzte geben Grünes Licht

Skhiri hatte den trainingsfreien Mittwoch genutzt, um eine weitere Aufnahme des lädierten Knochens anfertigen zu lassen. Es zeigte sich, dass der Bruch vollständig ausgeheilt war, und weil der Mittelfeldspieler in den vergangenen Wochen zwar ohne seine Kollegen, dafür aber gewohnt intensiv gearbeitet hatte, stand der Rückkehr nichts mehr im Wege. Skhiri gilt als Profi mit herausragender Physis, dem Kölner Laufwunder dürfte durch die Verletzung nicht allzu viel Substanz verlorengegangen sein – und selbst wenn, dürfte er nach wie vor zu den fittesten Spielern im Kader zählen.

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Daher ist es trotz der Pause denkbar, dass er bereits zum Spiel am Sonntag (17.30 Uhr) in Mainz in den Kader zurückkehrt. Der Spieler hält es jedenfalls für denkbar. „Das werden wir sehen. Ich werde jetzt versuchen, normal zu trainieren. Ich fühle mich gut und bin sehr froh, zurück auf dem Platz zu sein. Ich muss mir jetzt mein Gefühl zurückholen. Ich bin bereit.“

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Skhiri ist enorm wichtig für die Kölner Mannschaft. Seit seinem Tor in der Schlussminute zum 3:1 gegen Greuther Fürth am 1. Oktober hat nur noch Anthony Modeste getroffen – und der FC kein Bundesligaspiel mehr gewonnen. An Skhiri allein hat das gewiss nicht gelegen, der FC zeigte auch ohne ihn den unter Trainer Steffen Baumgart etablierten Fußball. Doch Skhiri fügt dem Kölner Spiel womöglich einen Schuss Gradlinigkeit hinzu, der zuletzt fehlte.

Baumgart will mehr Ertrag

Die Mannschaft hat enormen Ballbesitz und kommt zu bemerkenswert zahlreichen Abschlüssen. Doch trotz der Treffsicherheit ihres Mittelstürmers Anthony Modeste schießt Köln zu wenige Tore. Auch im Training am Donnerstag beklagte Baumgart, dass seine Leute nicht zielgerichtet genug spielten. Skhiri könnte mit seiner Quote von vier Toren in acht Pflichtspielen seinen Beitrag leisten, dass die Kölner aus ihrer kleinen Ergebniskrise finden.

Ein kleines Polster unter einem Verband unterhalb des rechten Knies war die einzig sichtbare Spur der Verletzung. Die verheilte Fraktur dürfte dem Spieler keine weiteren Schwierigkeiten bereiten, dennoch wollte er zur Rückkehr ein Gefühl von Sicherheit haben. „Ein kleiner Schutz. Wir werden sehen, was passiert, wenn ich einen Treffer abbekomme. Aber ich habe keine Angst. Das ist Fußball, ich muss bereit sein, wenn es passiert.“

„Wird schnell den Anschluss finden“

Noch am Dienstag hatte Steffen Baumgart mitgeteilt, er plane vorerst nicht mit dem Mittelfeldmann. Das allerdings hatte er anders gemeint, als es zu verstehen gewesen war: Er plane solange nicht mit Skhiri, wie er keine Bestätigung der Mediziner habe, dass der Spieler wieder voll belastbar ist. Als am Mittwoch klar war, dass der Knochen wieder intakt war, änderte sich das. Dass er grundsätzlich nicht glaubt, dass Skhiri einen langen Weg zurück vor sich hat, hatte Baumgart schon zuvor mitgeteilt: „Wenn Ellyes mit den anderen auf dem Trainingsplatz steht, wird er auch relativ schnell wieder den Anschluss finden.“

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