„Ja, es stimmt” - Hitzfeld hatte brasilianische Geliebte

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Trainer Ottmar Hitzfeld und seine Frau Beatrix, mit der er 26 Jahre verheiratet ist.

Trainer Ottmar Hitzfeld und seine Frau Beatrix, mit der er 26 Jahre verheiratet ist.

München/Hamburg. Sportlich läuft alles rund für Ottmar Hitzfeld - wie immer. Nach deutscher Meisterschaft und Champions-League-Pokal sicherte sich der FC Bayern München am Dienstag sozusagen als Sahnehäubchen auch den Fußball-Weltpokal. Wesentlich mehr überraschte da schon das Geständnis des Fußballtrainers vom Tage: "Ja, es stimmt. Er hatte ein Verhältnis mit einem brasilianischen Model und ist damit in bester und prominenter Gesellschaft mit Tennis-Star Boris Becker, Schlagersänger Roberto Blanco oder auch FC-Bayern-Präsident Franz Beckenbauer. "Für mich war es nie eine Liebesbeziehung, sondern eine Affäre , stellte Hitzfeld in der "Bild -Zeitung klar. Heute sei es vorbei. Er habe seiner Frau Beatrix, mit der er seit 26 Jahren verheiratet ist und einen Sohn hat, alles gestanden. "Mir wurde mit einem Mal klar, dass ich meiner Familie gegenüber einen unverzeihlichen Fehler gemacht habe , betonte er. Bis es zu dieser Einsicht kam, gingen allerdings immerhin drei Jahre ins Land. Schwach wurde der Fußballtrainer bei der 28 Jahre alten Brasilianerin Rosi S. Laut "Bild lernten sie sich 1996 über einen gemeinsamen Freund kennen. Rosi arbeitete damals als Model in Hamburg. Mehr als ein Jahr lang blieb es bei einer "Telefon-Freundschaft , Ende 1997 kamen sie sich dann aber doch noch "näher . Nicht viel hätte offenbar gefehlt, und aus dem Seitensprung wäre - wie bei Blanco, Becker und Beckenbauer - auch ein Fehltritt mit Babyfolgen geworden. Rosi sagt, aus Liebe habe sie im Frühjahr letzten Jahres ein Kind des Bayern-Trainers abgetrieben. Beweise gibt es dafür laut Hitzfeld zwar nicht, "theoretisch wäre es möglich , räumt er ein. Für den Münchner Psychologen Stephan Lermer sind die Affären von Hitzfeld und Co. nicht weniger als ein Symbol für den "Niedergang der Moral . Sie transportierten einen Werteverfall. Vertrauen und Treue verlören an Bedeutung. Lermer betonte: "Es ist schon eine schwache Leistung, wenn Prominente, die ja eine gewisse Vorbildfunktion haben, dieser nicht nachkommen. Wer die Vorteile des Ruhms genieße, habe auch Verpflichtungen. Als besonders bedenklich stufte der Psychologe dabei die Tatsache ein, dass Hitzfeld auf Verhütung offenbar keinen besonderen Wert gelegt habe. "Damit hat er seine Ehefrau potenziell gefährdet , sagte er. Aus evolutionsbiologischer Sicht lässt sich Hitzfelds Fehltritt für Lermer allerdings damit erklären, dass der Mann, "also das testosterongesteuerte Menschenmännchen, seine Gene grundsätzlich streuen möchte . Die Frau sei hingegen daran interessiert, "den Mann zum Erhalt und Aufzucht ihrer Brut zu binden . Auch wenn die Frau in der heutigen Zeit längst nicht mehr auf den Mann angewiesen sei, gelte es in der Gesellschaft nach wie vor als ihr Versagen, wenn die Familie auseinander breche. Die Frau sei deshalb eher dazu bereit, Fehltritte des Mannes zu verzeihen.

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