Betreuung in KindertagesstättenSPD kritisiert lauter Negativrekorde während Pandemie

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Mithilfe der Lolli-Methode führen Kita-Kinder einen Coronatest durch.

Düsseldorf – Nach Angaben von NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) haben die Jugendämter für das neue Kindergartenjahr insgesamt 741.364 Plätze gemeldet und damit 12.064 mehr als im laufenden Jahr. Auch die Zahl der Kindertageseinrichtungen sei um 121 auf 10613 gestiegen. „Nordrhein-Westfalen investiert weiter massiv in dringend benötigte Betreuungsplätze“, kommentiert Stamp diese Zahlen. Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD, hält den Anstieg unterdessen für viel zu gering. Im Hinblick auf die Kindertagesstätten habe die Familienpolitik der schwarz-gelben Koalition lauter Negativrekorde zu verzeichnen, sagte Maelzer.

Niedrige Zuwendungen

So sei der Zuwachs an Plätzen für Unter-Dreijährige noch nie geringer gewesen als aktuell. Im Jahr 2013/14 wurden insgesamt 27.752 Plätze für diese Altersgruppe geschaffen – der höchste Wert im Verlauf der vergangenen zehn Jahre. Dem stehen 3349 neu geschaffene U-3-Plätze für das Jahr 2021/22 gegenüber. Auch die Zuwendungen nach dem Kinderbildungsgesetz, das die Finanzierung der Kitas regelt, fielen nach Maelzers Angaben so niedrig aus wie nie zuvor.

„Während die Zuwendungen für die Kitas und die Kindertagespflege in den vergangenen Jahren immer um mindestens 1,5 Prozent gestiegen sind, zuletzt sogar um drei Prozent, fallen die Steigerungen nun mit 0,83 Prozent bedeutend geringer aus“, so Maelzer.

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Der SPD-Politiker erneuerte seine Forderung, Kita- und OGS-Gebühren in Nordrhein-Westfalen auszusetzen, so lange aufgrund der Corona-Pandemie Einschränkungen bei den Betreuungszeiten notwendig seien. Zudem verlangt er kindgerechte Teststrategien für die Tagesstätten. Dazu gehörten die sogenannten Lolli-Tests; außerdem sollten Eltern und Kindern Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Testformen eröffnet werden.

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