PhantasialandDosen bleiben an der Kasse

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Brühl-Badorf – Sven Jänichen ist sauer. Mit Freunden wollte der 13-Jährige kürzlich einen erlebnisreichen Tag im Brühler Phantasialand, für das er eine Jahreskarte hat, erleben. Doch schon an der Kasse erhielt er einen ersten Dämpfer.

Weil der Eintritt in den Freizeitpark für die beiden Freunde schon einen harten Angriff aufs Taschengeld bedeutet, wollten sie bei den Durstlöschern sparen, kauften sich sieben Dosen Cola und Limonade und packten sie in ihren Rucksack. Doch das Kassengitter sollten die Getränkedosen nicht passieren. Eben dort kontrollierten die Mitarbeiter den Rucksack und nahmen den Jugendlichen die sieben Getränkebehälter weg. Während sie also so durch den Park schlenderten, sahen sie nach eigenen Angaben durchaus rechts und links des Weges leere Dosen herumstehen.

„Andere dürfen diese Dose mitnehmen“, wunderten sich die drei Jugendlichen. Durstig geworden, wandten sie sich schließlich dem Ausgang zu und wollten wenigstens dort nun einen kräftigen Schluck aus der Dose nehmen. Und da erhielten sie den zweiten Dämpfer. „Beim Verlassen des Parks bekamen sie nur drei Dosen zurück“, ärgert sich Svens Mutter Sabine Jänichen. Sie habe - zwecks Klärung - noch am selben Abend im Phantasialand angerufen. „Das steht so in unseren Geschäftsbedingungen im Internet, aber Sie können sich ja schriftlich beschweren“, habe die telefonische Auskunft gelautet. Das tat sie auch, allerdings nicht, ohne zuvor einen Blick ins Internet zu werfen, wie sie sagt. Dort sei jedoch nicht von Dosen, sondern von Glasflaschen die Rede gewesen, „also stimmte diese Aussage bezüglich des Verbots der Dosen ja nicht“, so Jänichen. Sie spricht von „Abzocke von Kindern“.

Zudem sollte das Phantasialand solche Bedingungen am Eingang aushängen, fordert die Mutter. Auf ihre Beschwerde per E-Mail habe sie trotz Frist keine Antwort erhalten.

Dies soll nach Angaben des Phantasialands inzwischen geschehen sein. Seit etwa anderthalb Jahren würden Taschen in der Tat am Eingang kontrolliert - aus Sicherheitsgründen, sagte Joachim Kamlot, Pressesprecher des Phantasialands, auf Anfrage. Glas und alkoholische Getränke müssten während des Besuchs am Eingang deponiert werden. Auch die scharfkantigen Dosen könnten als gefährliche Wurfgeschosse benutzt werden, insofern würden auch die eingesammelt - wenngleich dies nicht explizit in den Eintrittsbedingungen stünde. Allerdings gebe es die Möglichkeit, während des Parkbesuchs zum Eingang zu kommen und dort zwischendurch aus den Dosen zu trinken.

Gutscheine bekommen

Dieses Angebot sei im Falle Sven offensichtlich nicht gemacht worden. Das bedaure er und habe es der Familie inzwischen auch mitgeteilt. Bei den Jugendlichen habe sich das Phantasialand entschuldigt. Sie seien inzwischen auch schon wieder im Phantasialand gewesen, hätten dort Getränkegutscheine und ein Schnellzugangsticket für die Attraktionen bekommen, so dass sie sich in keine Warteschlange hätten stellen müssen.

Kamlot vermutet, dass die fehlenden Dosen von anderen Gästen mitgenommen worden sind. Um dies in Zukunft zu verhindern, würden die eingesammelten Objekte ab sofort quittiert. Beim Verlassen des Parks würden die Besucher die Gegenstände gegen Vorlage der Quittung zurückbekommen. Zudem würde künftig auch eine noch eindeutigere Formulierung in den Eintrittsbedingungen, die mehrsprachig auch an der Kasse zu finden seien, vorgenommen werden.

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