Schnapszahl soll Glück bringen

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Sandra Studeny und René Bonneschranz aus Horrem wollne am 5. Mai heiraten.

Sandra Studeny und René Bonneschranz aus Horrem wollne am 5. Mai heiraten.

Hochzeit an Himmelfahrt, am besten auf einem Schloss und das am 5. 5. 05: Mehr als 30 Paare aus dem Kreis wollen an diesem Tag den Bund fürs Leben schließen.

Rhein-Erft-Kreis / Dormagen - Für die einen ist es einfach ein Datum, das man sich auch noch nach 15 oder 25 Jahren gut merken kann. Der 5. im 5. fällt aber im Jahr 2005 zusätzlich auf den Feiertag Christi Himmelfahrt. Und davon versprechen sich mehr als 30 Paare aus dem Rhein-Erft-Kreis Glück und Segen. Außerdem ist die Feier mit Verwandten, Freunden und Bekannten dank des Feiertages leichter zu organisieren.

Die Zahl fünf hat zudem in der chinesischen Zahlenmythologie eine besondere Bedeutung, ist sie doch dem Element „Erde“ zugehörig und gleichbedeutend mit Zuverlässigkeit und Glück.

Besonders gefragt ist am 5. Mai die standesamtliche Trauung auf Schloss Bedburg. Elf Paare lassen sich das Ambiente nicht nur den üblichen Samstags- und Feiertagszuschlag in Höhe von 55 Euro kosten, sie legen auch noch einmal 95 Euro „Schloss-Zuschlag“ drauf. Für Standesbeamtin Karoline Scheffler beginnt der Himmelfahrtstag schon am frühen Morgen. Sie rechnet damit, dass die letzte Trauung gegen 16 Uhr über die Bühne ist.

„Heißer Arbeitstag

Auch in einigen anderen Städten des Rhein-Erft-Kreises herrscht am 5. Mai Hochbetrieb, etwa in Frechen. „Zehn Paare haben sich angemeldet. Deshalb arbeiten wir an diesem Tag im Sitzungssaal und im Trauzimmer des alten Rathauses“, richtet Standesamtsleiter Dieter Zaremba sich auf einen heißen Arbeitstag ein. In Frechen ist allerdings nur der Feiertagsaufschlag von 55 Euro fällig.

Noch verhalten ist bisher die Nachfrage in anderen Städten. So waren in Wesseling Anfang des Jahres lediglich zwei Trauungen vorgemerkt. Die Paare werden sich ihr Jawort im Landhaus Schloss Eichholz geben und zahlen als Aufpreis zu den üblichen Gebühren 125 Euro. Noch sind einige Termine möglich, drei im Historischen Rathaus und eine in Eichholz. Das Standesamt Kerpen hat bisher drei Hochzeiten notiert.

In Dormagen wird bis nachmittags getraut. Laut Pressesprecher Harald Schlimgen sind zehn Eheschließungen angemeldet, die zusätzlichen Gebühren betragen hier 75 Euro.

Einen Sonderstatus genießt das Hotel Phantasia in Brühl. Es ist offizielle Außenstelle des Brühler Standesamtes. Hier können Heiratswillige gleich in drei Räumen den Bund fürs Leben schließen. Da das Standesamt Brühl am 5. Mai geschlossen ist, wird auch hier an diesem Tag nicht getraut. Für den 20. Mai sind dagegen zwei Trauungen vorgesehen. Die Gebühren übernimmt das Phantasialand.

Dienstfrei

Die Standesbeamten in Pulheim, Elsdorf, Erftstadt, Brühl, Hürth und Bergheim können den Feiertag zu Hause genießen. Wegen fehlenden Interesses, so die Rathaussprecher, seien keine Trauungen angesetzt worden.

Wenige Tage später gibt es aber einen weiteren Termin, den man sich gut merken kann, den 20. Mai. (20. 05. 2005). Das ist ein Freitag, deshalb müssen auch nur die üblichen Gebühren (55 Euro, zusätzlich 15 Euro für Urkunden und weitere Auslagen für das Stammbuch) bezahlt werden. In Kerpen sind bisher vier Trauungen angemeldet, in Bedburg sechs, in Frechen zwei, in Erftstadt vier, in Wesseling und Hürth je eine und in Pulheim sieben. Spitzenreiter ist Dormagen mit 16 Eheschließungen. Hier müssen die Standesbeamten Überstunden einlegen.

Wie es generell mit den besonderen Jahreszahlen bei Vermählungen aussieht, hat das Standesamt Pulheim ermittelt. Und da zeigt sich eine einerseits kuriose, andererseits bedauerliche, aber wohl auch zeitgemäße Tendenz: Am 8. 8. 88 hatten in Pulheim zwölf Paare den Bund fürs Leben geschlossen. Nicht eine dieser Ehen hat heute noch Bestand.

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