Die Bundespolizei wird über einen Brand im Gleisbereich bei Wuppertal-Oberbarmen informiert. Kurze Zeit später ist der Staatsschutz auf dem Weg zum Brandort.
Nächster Anschlag in NRWUnbekannte legen Brand im Gleisbereich – Staatsschutz ermittelt

Auswirkungen auf den Bahnverkehr gab es wohl keine.
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Nach einem Brand an einem Gleisbereich am Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen gehen Ermittler von einem Anschlag aus. „Wir müssen von einer gezielten Brandlegung ausgehen“, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Polizei auf Anfrage. Das sei zu werten als „ein Anschlag auf die kritische Infrastruktur“, erläuterte er. „Hinweise auf Tatverdächtige haben wir nicht.“
Die Feuerwehr habe das Feuer am späten Freitagabend sehr schnell löschen können. Für den Bahnverkehr habe es keine Folgen gegeben. Der Staatsschutz - zuständig für Taten mit möglichem politischen Hintergrund - ermittelt.
Ein Heizsystem für Weichen war laut Ermittlern betroffen
Betroffen war nach Angaben des Polizeisprechers ein Heizsystem, das im Winter verhindern soll, dass Weichen einfrieren. Da es aktuell nicht im Betrieb sei, habe es keine Beeinträchtigung für den Schienenverkehr gegeben.

Auch der Staatsschutz soll den Angaben zufolge vor Ort gewesen sein.
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Die Deutsche Bahn hatte am Freitagabend angegeben, das Feuer sei ersten Erkenntnissen zufolge vermutlich durch einen Brandbeschleuniger ausgelöst worden. Der Brand war laut einer Sprecherin nicht direkt an den Weichen aufgetreten, sondern im Umfeld. „Vermutlich mutwillig“ seien zwei Kabel durchtrennt worden.
Vorfall ohne Folgen für Bahnverkehr
Laut Bundespolizei liegt der Ort des Vorfalls am Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen, auf der Strecke Aachen-Kassel, die für den regionalen und überregionalen Verkehr genutzt wird.
Vor knapp einem Monat waren in Nordrhein-Westfalen zwei Brandsätze auf die Bahnstrecke Düsseldorf-Duisburg gezündet worden. Durch die verursachten Brände waren Kabel für die Steuerung von Weichen und Signalen zerstört worden. Damals war der Fern- und Regionalverkehr erheblich gestört worden. Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) sprach von einem möglichen linksextremistischen Hintergrund.
Bereits 2018 hatten Linksextremisten Signalkabel entlang derselben Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg zerstört, um gegen Abschiebungen vom Düsseldorfer Flughafen zu protestieren. Vor dem G20-Gipfel in Hamburg 2017 legten Linksextremisten Feuer in Bahnanlagen in gleich mehreren Bundesländern. Schon Jahrzehnte vorher kam es immer wieder zu Anschlägen. (dpa)