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Vollsperrungen geplantStadt Köln muss 95 Millionen Euro für zwei neue Bahnbrücken vorstrecken

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Der Bahnübergang an der Venloer Straße

Der Bahnübergang an der Venloer Straße

Zwischen Juli 2028 und Dezember 2029 fahren zwischen Köln-Süd und Hauptbahn keine Züge. Auch einige Straßen müssen gesperrt werden.

Die DB Infra-Go AG als Tochter der Deutschen Bahn (DB) will vier Eisenbahnbrücken erneuern: die über die Venloer Straße, die Vogelsanger Straße, die Zülpicher Straße und die Luxemburger Straße. Wie bereits Mitte Juli berichtet, sind die Bauarbeiten für die Zeit zwischen Juli 2028 und Dezember 2029 geplant. Während der 17 Monate werden laut Bahn zwischen Köln-Süd und dem Hauptbahnhof keine Züge fahren.

Vollsperrungen auf der Venloer und der Vogelsanger Straße geplant

Auch auf den Straßenverkehr wird das Projekt deutliche Auswirkungen haben. Während der Unterbau der Brücken erneuert wird, soll der Verkehr zwar weiter laufen, es wird aber weniger Platz zur Verfügung stehen, sodass mit Engstellen zu rechnen ist. Beim Aus- und Einbau des jeweiligen Überbaus müssen die betroffenen Straßen sogar vollständig gesperrt werden.

Wie lange die Sperrungen andauern werden, ist noch unklar. Einen Anhaltspunkt liefert die Projektseite der DB: „Wo immer dies räumlich möglich ist, werden neue Brückenbauwerke der Deutschen Bahn über Monate hinweg nahe ihres künftigen Standortes errichtet und wenn sie fertig sind, unter kurzer Sperrzeit gesamthaft eingeschoben“, heißt es dort. Diese Vorgehensweise sei im Fall der vier Brücken jedoch nicht möglich. „Hierzu sind inmitten der Kölner Innenstadt nicht genügend Baustelleneinrichtungs- und Montageflächen vorhanden“, schreibt die Bahn. Die Brücken müssten daher unter Vollsperrung am tatsächlichen Standort errichtet werden. Und das dürfte ebenso mehrere Monate dauern wie der sonst übliche Bau in der Nähe.

Immerhin: Die Arbeiten an der Zülpicher Straße und der Luxemburger sollen ebenso wie die an der Venloer Straße und der Vogelsanger Straße jeweils nicht parallel stattfinden, sodass aufgrund der Vollsperrungen nicht zwei Hauptverkehrsachsen gleichzeitig wegfallen. 

Erst ab dem Haushaltsjahr 2031 zahlt die DB einen Teil des Geldes zurück

Für die Stadt Köln bedeutet die Brückenerneuerung jenseits der Auswirkungen auf den Verkehr auch eine vorübergehende Belastung des städtischen Haushalts. Die Arbeiten an den Brücken an der Venloer Straße und der Vogelsanger Straße sollen insgesamt 190 Millionen Euro kosten. Der städtische Anteil liegt zunächst bei 95,3 Millionen Euro. Diese Summe muss die Stadt in den Haushaltsjahren 2027 bis 2030 vorfinanzieren. Das Geld wird so lange an anderer Stelle fehlen.

Frühestens ab dem Haushaltsjahr 2031 wird die DB Infra-Go AG der Stadt 84,2 Millionen Euro zurückzahlen. Somit würde der Anteil der Stadt Köln am Ende bei 11,1 Millionen Euro liegen. Die Stadt hofft allerdings auf eine Förderung in Höhe von 7,8 Millionen Euro, sodass am Ende 3,3 Millionen Euro übrig bleiben würden. 

Der Stadtrat soll die per Dringlichkeit eingebrachte Vorlage zur Erneuerung bereits in seiner nächsten Sitzung am 4. September beschließen. „Bei Einhaltung der regulären Beratungsfolge wäre eine Beschlussfassung des Rates erst nach der Kommunalwahl, voraussichtlich im ersten Quartal 2026, möglich“, schreibt das Verkehrsdezernat. Die DB benötige jedoch schnell die verbindliche Zustimmung der Stadt Köln, um die Ausschreibung auf den Weg zu bringen. Da die zwischen Juli 2028 und Dezember 2029 geplanten Sperrungen Auswirkungen auf den nationalen Bahnverkehr haben, sei dieses Zeitfenster unbedingt einzuhalten.