Altölfässer lösen Chemieeinsatz aus30 Feuerwehrleute dichten Behälter ab

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Die Chemieschutzanzüge der Einsatzkräfte wurden beim Verlassen des Absperrbereichs auf der Industriestraße vor der Firma grob gereinigt.

Die Chemieschutzanzüge der Einsatzkräfte wurden beim Verlassen des Absperrbereichs auf der Industriestraße vor der Firma grob gereinigt.

Zülpich – 13 blaue Fässer mit einer unbekannten Flüssigkeit, die Unbekannte auf einem Waldweg nahe der Harscheidter Straße zwischen Schmidt und Brück abgeladen hatten, haben der Polizei in den Kreisen Düren und Euskirchen sowie der Feuerwehr und dem Rettungsdienst in Zülpich mächtig Arbeit beschert. Denn die Fässer, die laut Polizei augenscheinlich Altöl enthielten, wurden am Mittwochnachmittag als Gefahrgut eingestuft und mussten von der Zülpicher Feuerwehr aufwendig gesichert werden.

Umweltdelikt im Wald

Was war geschehen? Am 22. Mai hatte die Leitstelle der Polizei Düren einen Hinweis auf die illegal im Wald entsorgten Fässer bei Harscheidt erhalten. Dort fanden die Beamten eine akut umweltgefährdende Situation vor, denn die 13 blauen Industriefässer mit einem Fassungsvermögen von jeweils 200 Litern waren teilweise umgekippt.

Feuerwehrkameraden halfen einem Kollegen in den Vollschutzanzug.

Feuerwehrkameraden halfen einem Kollegen in den Vollschutzanzug.

Eine Altöl-ähnliche Flüssigkeit lief aus und versickerte auf einer Fläche von etwa 20 Quadratmetern. Zudem hatte sich eine acht Meter lange Lache gebildet, da sich der Deckel eines der Fässer gelöst hatte. Die Freiwillige Feuerwehr aus Nideggen sowie die Mitarbeiter der Zülpicher Spezialfirma Eures waren bis zum Mittag des 22. Mai damit beschäftigt, die Fässer zu entsorgen und das verseuchte Erdreich abzutragen.

Drei Personen atmeten giftige Dämpfe ein

Mitarbeiter des Zülpicher Spezialunternehmens brachten die Fässer auf das Betriebsgelände von Eures, wo der Inhalt am Mittwochmorgen untersucht werden sollte. Dabei stiegen offenbar Dämpfe aus den Fässern, die von drei Personen eingeatmet wurden, als sie den Metallring eines Fasses lösten. Einer der Mitarbeiter trug laut Informationen dieser Zeitung keinen Atemschutz.

Das Unternehmen informierte die Rettungsleitstelle Euskirchen, die unverzüglich die Feuerwehr in Marsch setzte. Unter Einsatzleitung von Heiko Bensberg wurden die Fässer von Feuerwehrleuten in Vollschutzanzügen gesichert. Bei einem Fass wurde die Leckage mit Wickelfolie verschlossen, dann wurde es in ein sogenanntes Überfass gestellt und war dadurch luftdicht verschlossen.

Östlicher Teil der Industriestraße war für mehrere Stunden abgesperrt

Letztlich waren alle 13 Fässer luftdicht verschlossen. Drei Fässer, bei denen der Spannring fehlte, wurden laut Bensberg zugemacht. 30 Kräfte der Feuerwehr waren im Einsatz. Auch die Mitarbeiter des Ordnungsamts der Stadt Zülpich eilten zur Einsatzstelle und machten sich ein Bild von der Lage.

Ein Überfass wurde vorbereitet.

Ein Überfass wurde vorbereitet.

Der östliche Teil der Industriestraße in Zülpich musste für mehrere Stunden abgesperrt werden. Das Betriebsgelände der Firma Eures wurde evakuiert. Ein benachbartes Einfamilienhaus stand zum Zeitpunkt des Einsatzes leer.

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