Diskussion in Bad MünstereifelGroßer Sanierungsstau bei der Feuerwehr

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Für den Rüstwagen (r.) der Löschgruppe Arloff gibt es so manches Ersatzteil nur noch auf dem Oldtimermarkt.

Für den Rüstwagen (r.) der Löschgruppe Arloff gibt es so manches Ersatzteil nur noch auf dem Oldtimermarkt.

Bad Münstereifel – Keine bauliche Trennung zwischen Fahrzeughalle und Umkleide. Keine bauliche Unterscheidung zwischen Damen- und Herren-Umkleide – diese Mängel gibt es in allen 14 Feuerwehrgerätehäusern im Bad Münstereifeler Stadtgebiet. Zudem weisen an allen Gerätehäusern die Außen- und Sicherheitsbeleuchtung sowie die Rettungswegbeschilderung erhebliche Mängel auf. Das geht es aus einer Untersuchung der Unfallkasse NRW hervor, die nun von Dennis Kuhn, Mitarbeiter der Unfallkasse, im Feuerwehrausschuss vorgestellt worden war.

Es gehe nun darum, ein Konzept zu erstellen, mit dem die Feuerwehrleute besser vor Gefahren geschützt würden, so Kuhn. Wichtig sei der Unfallkasse, dass sie merke, dass nach Lösungen gesucht werden. „Nichts hält so lange wie ein Provisorium“, sagte Kuhn. Umkleiden in Fahrzeughallen seien schon seit 15 Jahren nicht mehr zulässig.

Versteigerung

Der bisher in Houverath stationierte Rüstwagen der dortigen Löschgruppe soll versteigert werden. Der Grund: Die Löschgruppe hat aus dem Brandschutzbedarfsplan, der 2018, auf den Weg gebracht worden war, im vergangenen Jahr ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) erhalten. Das MTF ist seit Ende Januar 2020 im Einsatz.

Der bisherige Rüstwagen wurde ausgemustert und kann nun veräußert werden. Die Stadtverwaltung plant, dass Fahrzeug über das digitale Auktionshaus der öffentlichen Verwaltung „Zoll-Auktion“ (Betreiber ist das Hauptzollamt Gießen) an den Höchstbietenden zu versteigern.

Die kurstädtische Verwaltung rechnet nach eigenen Angaben mit einem Erlös für den Rüstwagen zwischen 12 000 und 20 000 Euro. (tom)

Entsprechenden Nachholbedarf hat Bad Münstereifel. Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian betont, „dass die Mittel für die erforderlichen Investitionen bei der Feuerwehr bereitgestellt werden. Dies sind im aktuellen Haushalt 2,5 Millionen Euro, die von der Politik beschlossen wurden.“

Sie begrüße diesen Schritt sehr, so die Verwaltungschefin: „Der Feuerwehr kommen mit dem Brandschutz und der Lebensrettung unserer Bürger wichtige Aufgaben zu. Daher ist es mir ein Anliegen, dass die erforderlichen Investitionen zur Sicherstellung des Brandschutzes und der dazu erforderlichen Ausstattung der Feuerwehr getätigt werden.“

Nach Angaben von CDU-Fraktionschef Martin Mehrens wird diese Summe aber allein schon für Anschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge benötigt. Entsprechend wichtig sei es, den Brandschutzbedarfsplan stetig fortzuschreiben. Für das Feuerwehrgerätehaus in Nöthen hat der Feuerwehrausschuss jüngst den Weg für erste Sanierungsmaßnahmen frei gegeben. Dort ziehen sich die Feuerwehrleute in der Fahrzeughalle um, wenn sie sich auf den Weg zum Einsatz machen oder von diesem zurückkommen. Dadurch bestehe eine erhebliche Gefahr, dass die Feuerwehrleute angefahren oder die Kleidung beispielsweise durch Dieselabgase der Motoren kontaminiert werden.

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Da die Fahrzeughalle nicht so umgebaut werden könne, dass die Forderungen der Unfallkasse erfüllt werden können, werde eine Erweiterung des Gebäudes erforderlich, heißt es in der Ausschussvorlage. Um die Planung der Sanierung voranzutreiben, sind im Haushalt nun 3924 Euro eingestellt worden. Gleiches gilt für das Gerätehaus in der Kernstadt von Bad Münstereifel. Dort sind knapp 6000 Euro für die weitere Planung zur Beseitigung der Mängel in den Haushalt eingestellt worden. Das, was möglich war, haben die Mitglieder der Löschgruppe teilweise schon aus eigenen Mitteln erledigt. So wurden vorstehende Bauteile und verstellte Verkehrswege beseitigt sowie Gasdruckflaschen gesichert.

Nach Angaben der Verwaltung soll ein Fachplaner alle Gerätehäuser prüfen und ein Sanierungskonzept erstellen. Danach soll ein Maßnahmenkatalog mit einer Prioritätenliste erstellt werden. Danach könnten auch die Kosten konkretisiert werden, heißt es seitens der Verwaltung.

Diskussionen gab es sowohl im Feuerwehrausschuss als auch im Rat um das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) für die Löschgruppe Arloff. Das HLF soll den Rüstwagen ablösen, für den es nach Angaben der Verwaltung Ersatzteile teilweise nur noch auf dem Oldtimermarkt gibt. 400 000 Euro sind für das neue Fahrzeug eingeplant. Ursprünglich standen 460 000 Euro inklusive Ausstattung zur Debatte.

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