Begeisterung für MotocrossSiebenjähriger aus Mechernich mag es schnell und laut

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Große Sprünge macht der siebenjährige Matteo Filipponi bereits fleißig.

Große Sprünge macht der siebenjährige Matteo Filipponi bereits fleißig.

Kreis Euskirchen – Eines muss man Matteo Filipponi lassen: Angst hat er keine. Der Siebenjährige aus Mechernich-Bergbuir rast auf seinem 50-ccm-Mini-Motorrad über die Piste am Satzveyer Rosenbusch und setzt auch zu den ersten Sprüngen an. Natürlich noch nicht so hoch und spektakulär wie das Florian Scory und Domien Vermeiren vorher getan haben – aber die sind ja auch schon groß.

Seit einem halben Jahr ist Matteo Filipponi beim Motocross dabei. Dass er Benzin im Blut hat, dürfte auch an Vater Franco liegen, der Fahrlehrer bei der Bundespolizei ist. Der ist bei den Rennen stets dabei und unterstützt Matteo, wo er nur kann – beispielsweise macht er ihm den Helm richtig fest. Ganz billig ist der Sport natürlich nicht. Eine Maschine, wie Matteo sie fährt, kostet neu rund 4000 Euro, gebrauchte gibt es schon für die Hälfte. Da sind Fußballschuhe günstiger. Und dann musste Franco Filipponi auch schon zuschauen, wie Matteo schwer gestürzt ist. „Schrecklich“ sei das gewesen, wie er seinen Sohn auf der Strecke habe liegen sehen. Die ersten Prellungen hat der Siebenjährige schon davongetragen – genau wie einen ordentlichen Brummschädel.

„Trainiert wird im Learning-by-doing-Verfahren"

Großes Vorbild von Matteo Filipponi ist der Österreicher Fabio Wibmer. Heute ist der 26-Jährige zwar als Mountainbike-Profi bekannt. In seiner Jugend fuhr er allerdings auch zwölf Jahre lang Motocross-Rennen.

Und was gefällt ihm so am Motocross-Sport? Matteo muss nicht lange überlegen: „Sprünge, Schnelligkeit und Sound.“ An drei Klubrennen des MSC Wißkirchen hat er schon teilgenommen, einmal wurde er Fünfter, einmal Dritter. Für das Rennen am Wochenende – die Mini-Klasse startet am Samstag – hat er mindestens acht oder neun Gegner plus weitere Konkurrenten, die mit einer Tageslizenz starten.

„Trainiert wird im Learning-by-doing-Verfahren, auch wenn es eigene MX-Trainer gibt“, erklärt Jens Hoch, Vorsitzender des MSC Wißkirchen. Der Verein habe momentan 200 Mitglieder, die Hälfte davon sind Aktive. „Und darunter sind 25 Junioren im Alter von 4 bis 16 Jahren.“

Doch was rät man einem jungen Fahrer? Domien Vermeiren, stellvertretender Jugendleiter des MSC, gibt den Tipp: „Man sollte sich stets auf sich konzentrieren und nicht ablenken lassen.“ Der Niederländer, jetzt Euskirchener, saß mit vier Jahren erstmals auf einer Maschine – das ist 18 Jahre her. „Mein Vater und mein Opa sind gefahren“, berichtet er über seine Vorbilder.

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Die ersten Rennen absolvierte er erst mit sechs Jahren, vorher war das in den Niederlanden nicht erlaubt. Also trainierte er viel. „Man muss zuerst ein Gefühl für das Moped bekommen und den Kindern noch nicht sagen, wie sie richtig durch eine Kurve fahren. Das kommt später.“ Und was macht man, wenn man stürzt? Da unterscheidet sich Motocross nicht von anderen Sportarten. Vermeiren: „Tränen wegwischen und weiter.“

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